Geschlossenes Geschäft
APA/Georg Hochmuth
APA/Georg Hochmuth
Wirtschaft

Weniger Geschäfte in Innenstädten

Die Innenstädte verändern sich: Geschäfte sperren zu, werden anders genutzt oder stehen leer. Dass die Einkaufsflächen weniger werden, zeigt auch eine Studie – ein Trend, der seit Jahren besteht und laut Studienautoren auch anhalten dürfte.

Die Stadt Steyr sticht besonders ins Auge: mit der höchsten Leerstandsquote unter den 20 untersuchten, größten österreichischen Städten. 11,6 Prozent der Geschäftslokale in der Steyrer Innenstadt stehen leer. Der Durchschnitt der 20 größten Städte liegt bei 4,9 Prozent Leerstandsquote. Weniger Leerstand gibt es in Wels (2,9 Prozent) und Linz (4,1 Prozent).

Mehr Leerstand in kleineren Städten

In Kleinstädten stehen in den A-Lagen durchschnittlich 15 Prozent der Geschäfte leer. In Oberösterreich wurden drei Bezirkshauptstädte untersucht: Braunau liegt mit seiner Leerstandsquote im Schnitt, Ried darunter und Gmunden etwas darüber. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Leerstandsquote insgesamt (6,7 Prozent) relativ stabil, weil nach einer Geschäftsschließung oft eine andere Nutzung folgt – wenngleich häufig keine, die mit Handel zu tun hat.

Schwierige Rahmenbedingungen

45 Prozent der Geschäfte, die zusperren, werden danach anders genutzt – als Dienstleistungsbetrieb, Lokal oder Büro. Die Shop-Flächen in Österreich gehen seit 2018 kontinuierlich zurück. Im Vorjahr war der Rückgang zwar vergleichsweise gering, die Autoren der Studie, die der Handelsverband gemeinsam mit der Beratungsgesellschaft „Standort und Markt“ präsentiert, rechnen damit, dass sich dieser Trend aber fortsetzt. Onlinehandel, Teuerung, Zinsen und Fachkräftemangel machen es vielen Handelstreibenden schwer. Auch Einkaufsmöglichkeiten in peripheren Lagen spielen eine Rolle.

Wandel als Chance

Städten, die mit Innenstadtproblemen kämpfen, rät Hannes Lindner, Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft „Standort und Markt“, sich dem Wandel auch zu stellen. Nicht immer müssten es Geschäfte sein, auch eine Arztpraxis könne Frequenz und damit Leben in die Innenstadt bringen.