Arbeiter Gemüsebauern anpflanzen
ORF
ORF
Wirtschaft

Gemüsebauern erfreut über frühe Blüte

Der Februar war der wärmste der Messgeschichte. Das sorgte auch in der Landwirtschaft für einen Frühstart. Während sich die Gemüsebauern darüber freuen, sind die Obstbauern noch in Sorge, dass eine zu frühe Blüte durch noch mögliche Frostnächte zu Ernteeinbußen führen könnte.

Es blüht und sprießt in den Wiesen im Eferdinger Becken. Und auch die Forsythie – ein Bote des Vorfrühlings – blüht schon fast voll. Die Aufzeichnungen der Meteorologen zeigen, dass es in den vergangenen fünf Wochen dauerhaft zu warm war, so der Meteorologe Josef Haselhofer: Es sei „fünf bis sechs Grad wärmer als im langjährigen Mittel“.

Zwar hatte man in Oberösterreich um 20 Prozent weniger Sonnenstunden – das habe die Natur zumindest ein wenig eingebremst, aber es habe die Kälte gefehlt, so Haselhofer: „Es ist eigentlich absolut die Ausnahme heuer, dass es keine einzige kalte Periode gab, nämlich fünf Wochen hindurch nur warm. Das gibt es sehr selten. Es kann sein, dass es drei Wochen einmal sehr warm ist, aber dann wieder eine Kälteperiode kommt, wo es dann wieder runter schneit, wo es dann wieder Frost gibt. Und das ist heuer wirklich komplett ausgeblieben.“

Salate werden seit vergangener Woche gepflanzt

In Pupping bei Eferding arbeiten die Gemüsebauern deshalb heuer besonders früh schon auf den Feldern. Die ersten Salate werden seit vergangener Woche gepflanzt – für den Landwirt ein Wettbewerbsvorteil, so der Gemüsebauer Martin Gammer: „Dadurch ist die heimische Produktion viel früher in den Supermärkten vertreten. Und damit muss auch keine importierte Ware gekauft werden.“

Arbeiter Gemüsebauern anpflanzen
ORF

Die Böden sind zwar teilweise nach dem vielen Regen im Dezember noch recht nass, man kann aber schon einiges tun – die Lieferung von rund 80.000 kleinen Kohlrabi, Kraut und Karfiolpflanzerl kommt als Nächstes in die Erde.

Obstbauern befürchten Spätfrost

Mit gemischten Gefühlen sieht hingegen Obstbauer Franz Allerstorfer den Frühstart der Natur. Bei ihm gehen nämlich schon die ersten Knospen an den Obstbäumen auf, drei Wochen früher als sonst, so Allerstorfer: „Umso früher die Blüte ist, umso größer ist die Gefahr eines Spätfrosts. Weil bei minus vier bis sechs Grad friert dann ein beträchtlicher Teil der Ernte ab.“

Besonders Steinobst wie Marille, Kirsche und Zwetschke könnten unter solchen Spätfrösten leiden. Allerdings zeigt die Langzeitprognose des Meteorologen derzeit eher anhaltend hohe Temperaturen. Wenn das hält, könnte der Frühstart nicht nur die Gemüsebauern freuen, sondern auch für ein besonders gutes Obstjahr sorgen.