Baustelle für Wohnbau in Wien
APA/Harald Schneider
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POlitik

Wohnbaupaket: gemischte Gefühle in Baubranche

Eine Milliarde Euro will die Bundesregierung in ein Wohnbaupaket stecken. Außerdem sollen Gebühren bei der Finanzierung des ersten Eigenheims wegfallen und die Länder sollen günstige Wohnbaudarlehen bereitstellen. Die Baubranche begrüßt grundsätzlich das Paket, teilt aber auch Kritikpunkte, etwa über die zeitliche Organisation der Landesdarlehen.

Insgesamt 10.000 Eigenheime und zusätzliche 10.000 Mietwohnungen sollen entstehen, 5.000 Objekte sollen saniert werden, so der Plan des nun vorgestellten Wohnpakets der Bundesregierung. Laut der Baubranche würde damit der gewerbliche Wohnbau vernachlässigt werden.

Unklarheit über Zeithorizont

Grundsätzlich sei das Paket sehr zu begrüßen, sagt Bau-Landesinnungsmeister Norbert Hartl. Kritik übt er trotzdem. So werde vor allem der gemeinnützige Wohnbau profitieren, der gewerbliche nicht. Zudem sei noch völlig unklar, ab wann es etwa die Landesdarlehen in der Höhe von bis zu 200.000 Euro mit maximalen Zinssätzen von 1,5 Prozent gibt. „All diejenigen die Wohnbau im Kopf haben, Eigentum im Kopf haben werden jetzt mal zuwarten, bis sich all diese Programme im Gesetz finden, bis man Förderansuchen stellen kann. Und wenn das nicht schnell genug geht, dann haben wir im nächsten Halbjahr genau Null auf den Baustellen.“

„Sehr zufrieden mit dem Paket“

Er sei sehr zufrieden mit dem Paket, sagt Wolfgang Steiger von der Gemeinnützigen Wohnungs­gesellschaft der Stadt Linz. Dennoch bleibe die Sorge, dass die Baukosten, die ohnehin schon sehr hoch sind, auf dem Niveau bleiben.

Ob die geplanten Landesdarlehen die Menschen zum Investieren verleiten, bleibe ungewiss, so der Tenor in vielen Erstreaktionen. Schließlich ist Bauen teuer, viele brauchen noch einen Kredit und an den strengen Regeln für die Vergaben ändert sich ja nichts.