Chronik

Zehn gewidmete Medizinstudienplätze an der JKU Linz

Für kommendes Wintersemester sind in Österreich 85 Medizin-Studienplätze im öffentlichen Interesse gewidmet. Zehn davon erhält Oberösterreich. Details präsentierten am Dienstag Landeshauptmann Thomas Stelzer, die für Gesundheit zuständige Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP) und der Rektor der Johannes Kepler Uni (JKU), Stefan Koch.

Die Bewerber müssen nach Abschluss ihrer Ausbildung zehn Jahre in Oberösterreich arbeiten. Dafür erhalten sie im Studium 1.000 Euro im Monat. Dies sei ein „ungewohnter Schritt“, um Menschen in jene Bereiche der medizinischen Ausbildung zu bekommen, in denen Mangel an Ärzten bestehe, erläuterte Stelzer. Für Oberösterreich heißt dies, die Interessenten können sich entweder beim Land für den öffentlichen Gesundheitsdienst (Amtsarzt) oder bei der oberösterreichischen Gesundheitsholding für Spitalsarztstellen der Fachrichtungen Strahlentherapie, Pathologie, Psychiatrie und Kinderpsychiatrie bewerben, fügte Haberlander an.

Interessenten werden von Gremium ausgewählt

Die Interessenten werden dann von einem Gremium ausgewählt und gereiht. Entscheidend für den Studienplatz sei das Ergebnis vom MedAT in diesem Jahr, bei dem man mindestens 75 Prozent der Punkte erreicht haben muss. Wer einen der zehn gewidmeten Studienplätze erhält, werde dann beim Land bzw. der Gesundheitsholding ab dem ersten Semester angestellt und bekomme bekomme 14-mal im Jahr 1.000 Euro. Es sei auch beabsichtigt, in den nächsten Jahren die Ordenskrankenhäuser mit aufzunehmen, so Haberlander weiter.

„Erfolgsgeschichte“ der medizinischen Fakultät

Rektor Koch verwies in dem Zusammenhang auf die „Erfolgsgeschichte“ der noch jungen medizinischen Fakultät an der JKU. Innerhalb von zehn Jahren sei die Anzahl der Plätze von 60 auf 320 ab dem Semester 2024/25 angestiegen. Ohne diese weitere Ausbildung von Ärzten in Österreich wäre die medizinische Versorgung wohl noch angespannter, meinte er.

Die FPÖ begrüßte am Dienstag, dass das Heimatstipendium für Medizinstudenten endlich eingeführt werde. Seit ihrem Landtagsantrag im Jahr 2020 habe man diese Forderung für eine gesicherte Gesundheitsversorgung stets erneuert, so Klubobmann Herwig Mahr. Das sei eine sinnvolle Maßnahme, denn jeder dritte Arzt verlasse nach dem Studium in Österreich das Land, so Mahr.

Die Ärztekammer begrüßt diese Maßnahme im Kampf gegen den Ärztemangel, vor allem, dass sich die zehn damit für die öffentliche Gesundheitsversorgung entscheiden. Auch die SPÖ nennt die Maßnahme einen „wesentlichen, nachhaltigen Schritt“, aber auch einen „Tropfen auf dem heißen Stein“: Es brauche mehr Initiativen auf Landes-, aber auch Bundesebene.