Erst vor zwei Jahren hatte die Republik das Areal, das früher zum KZ Gusen gehört hat, aus Privatbesitz zurückgekauft und der NS-Gedenkstätte Mauthausen zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit dem Bundesheer wurde der Bewuchs von 80 Jahren gerodet. Dabei wurden einige Fundamente entdeckt, die zum ehemaligen „Unterführerheim“ gehören.
Männer luden Frauen aus der Umgebung ein
Das Gebäude diente als eine Art Sozialraum, in dem sich Mitarbeiter des Konzentrationslagers nach ihrem Dienst zum Essen und Trinken trafen. An Wochenenden luden die Männer auch gerne Frauen aus der Umgebung dorthin ein, erklärt Bernhard Mühleder, einer der Projektverantwortlichen. „Das wissen wir auch aus Interviews mit eben damals jungen Frauen die von diesen Treffen auch erzählt haben“, so Mühleder weiter.
Alltagsmaterial gefunden
Bei den archäologischen Ausgrabungen wurden jetzt unter anderem die Fliesen des ehemaligen Küchenbodens gefunden – mit der aufgedruckten Jahreszahl 1940. Es wurde aber auch viel anderes Alltagsmaterial gefunden, das erst noch ausgewertet werden muss. Wichtig sind jedenfalls auch diese alltäglichen Dinge, so Mühleder.
„Und das ist einfach wieder ein Baustein mehr, der dabei hilft diese Geschichte einfach auch entsprechend zu vermitteln“, so Mühleder weiter. Denn, um die NS-Zeit entsprechend darzustellen und verständlich aufzubereiten, müsse man neben den Opfern immer auch die Täter und das Umfeld zeigen.