Die Fastenzeit ist für viele Christen eine Zeit des Verzichts und der Besinnung. Traditionell wird auf Süßigkeiten, Alkohol und Fleisch verzichtet. Immer mehr Menschen nutzen die Fastenzeit auch für einen „Digital Detox“. Der Verzicht auf digitale Medien kann Stress und depressive Symptome reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden erhöhen.
Verzicht bringt nicht nur Vorteile
Christina Ortner, Kommunikationswissenschaftlerin an der Fachhochschule Oberösterreich Campus Hagenberg, erklärt: „Es gibt Leute, die ihre sozialen Beziehungen dann als intensiver empfinden, weil sie zum Beispiel das Handy weglegen, weil sie wieder stärker in direkte Kommunikation gehen, weil sie, wenn sie mit Leuten reden, nicht ständig auf das Handy sehen. Der Verzicht darauf kann aber auch Einsamkeit fördern oder das Gefühl der sozialen Verbundenheit reduzieren.“
Gemeinsames Fasten in Kloster
Eine Möglichkeit, die Fastenzeit bewusst zu erleben, bietet das gemeinsame Fasten im Kloster. Hier bedeutet Reduzieren nicht nur weniger Essen, sondern auch weniger digitale Medien.
Lukas Dikany, Abt des Stifts Schlägl, beschreibt das Kloster als „einen schönen Andersort, wo man das Vorhaben vielleicht einfacher verwirklichen kann“. Zu sich selber kommen, einfacher leben, das Handy weglassen, keinen Fernseher im Zimmer zu haben und einfach spüren würde dort vielleicht etwas leichter fallen.
Bewusstsein für Gewohnheit
Ganz egal, wie und worauf wir verzichten: Allein das Bewusstwerden unserer Gewohnheiten ist schon ein Anfang. Die Fastenzeit bietet eine gute Gelegenheit, um innezuhalten und das eigene Verhalten zu reflektieren. Warum also nicht genau heute, am Aschermittwoch, damit beginnen?