Seit im Schuljahr 2005/2006 das Gymnasium Solarcity in Linz gegründet wurde, hat es in Oberösterreich keine Schulneugründung gegeben. Kommenden Herbst kommt nun die sogenannte Digital-AHS in Leonding dazu. Sie ergänzt damit das Programm der HTL Leonding, die ihre Schwerpunkte in Informatik, IT-Medientechnik, Elektronik und Medizintechnik setzt.
Start in Containerschule – Gebäude 2027/28 fertig
Mit Semesterbeginn 2024 ist in Leonding am Harter Plateau vorerst in Containern der Schulstart für die erste und die fünfte Klasse der Digital-AHS vorgesehen. In drei Jahren soll dann auch das neue Schulgebäude, für das bereits ein Architekten-Wettbewerb gestartet wurde, fertig sein. Die Stadt Leonding stellt dafür rund 27 Millionen Euro bereit. Das Geld kommt von der Stadt, weil die Schule in den ersten Jahren ein privates Realgymnasium sein wird. Erst mit dem ersten Maturajahrgang soll sie „verbundlicht“ werden, wie es heißt. Der Schulbesuch ist aber von Anfang an kostenfrei.
Konzept und zentrale Lage überzeugten
„Die neue Digital-AHS ist ein weiterer Schritt in unserem Bestreben, eine umfassende Ausbildung in einem der wichtigsten Themenfelder der Zukunft anbieten zu können“, sagten Bildungsminister Martin Polaschek und Landeshauptmann Thomas Stelzer (beide ÖVP) am Donnerstag bei der Präsentation in Leonding. Das Konzept der Schule habe überzeugt, sagte Bildungsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) und der Standort im Zentralraum sei ideal. Und Leondings Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek sieht die neue Digi-AHS als „echtes Plus“ für die ganze Region.
Für die neue Schule würden bereits zahlreiche Anmeldungen vorliegen, Interessierte können sich über die Homepage der Stadt Leonding voranmelden.
Konzept mit digitaler Bildung in allen Bereichen
Als Schulleiter wurde Andreas Riedl vorgestellt, der bisher als Fachinspektor für Informatik bei der Bildungsdirektion tätig war und als Experte für digitale Bildung gilt. Zum Konzept der neuen Schule gehört es, im täglichen Unterrichtsgeschehen in allen Unterrichtsgegenständen den Einsatz von Informationstechnologie neben Lesen, Schreiben und Rechnen als unverzichtbare vierte Grundkompetenz zu etablieren. PC, Laptop oder Tablet sollen dabei von den Schülerinnen und Schülern als selbstverständliches Alltags-Werkzeug verstanden werden, das zur Informationsbeschaffung, Datenerhebung und -verarbeitung und zur Erstellung und zum Verfassen von Texten verwendet werden kann. Das soll vor allem dazu führen, dass einerseits der Unterricht für die Schülerinnen und Schüler abwechslungsreicher gestaltet wird und andererseits die Schülerinnen und Schüler dabei den Umgang und Einsatz von Informationstechnologie als Selbstverständlichkeit erleben.
Verschiedene Schwerpunkte für Unter- und Oberstufe
Für die Unterstufe werden Schwerpunkte in Cyber Security, Creativity, Coding und Labor gesetzt. In der Oberstufe wird es Fachzweige für Coding Robotics, Creativity und Future Research geben. Weitere Pädagogische Schwerpunkte werden in den Kompetenzbereichen Soziales Lernen, Persönlichkeitsbildung und Diversität gesetzt. Darüber hinaus wird die Fremdsprachenkompetenz der Schülerinnen und Schüler von Beginn an gefördert, Vertiefungen der Digitalen Anwendungen werden in Deutsch und Englisch abgehalten. In der Oberstufe können die Schülerinnen und Schüler zusätzliche Zertifikate erlangen.