Lebensmittel Kontrolle Konsumentin sieht Produkt an
Arbeiterkammer OÖ
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Wirtschaft

Legale Tricks bei Lebensmittelkennzeichnung

Flaschen mit Mineralwasser für Kinder aus Griechenland, Fischfilets aus Italien auf deren Verpackung man den Eindruck gewinnt, sie seien aus Österreich – Lebensmittelhersteller arbeiten oft mit – durchaus legalen – Tricks, um den Eindruck von Regionalität zu erwecken. Das bringt Kritik von Konsumentenschützern.

Konsumentenschützer beklagen einmal mehr, dass Lebensmittelerzeuger bei der Kennzeichnung ihrer Produkte vieles zum Nachteil der Konsumenten ausreizen. So sind oft viele rot-weiß-rote Fahnen oder Berglandschaften zu sehen, das Produkt selbst stammt aber aus dem Ausland und wurde nur in Österreich verpackt.

Kritik: Echte Herkunft oft im Kleingedruckten

So etwa bei einem Kinder-Mineralwasser, das aus Griechenland importiert wird. Ein weiteres Beispiel sind Forellen, die in Oberösterreich verpackt wurden, aber aus Italien stammen. Das sehe man jedoch nur im Kleingedruckten, beklagt Birgit Beck vom Verein für Konsumenteninformation (VKI): „Wenn ich das Produkt mir flüchtig anschaue im Supermarkt, denk ich mir: Super, das sind Forellen, die in einem Gebirgsfluss in Österreich gefangen wurden! Und auch, wenn die Herstellungsart korrekt oben steht – Aquakultur Italien – die finde ich im Kleingedruckten und da komme ich frühestens zuhause drauf, dann wenn die Kaufentscheidung einfach schon gefallen ist.“

Konzerne: Alles legal – Verantwortung liegt beim Hersteller

Auf Nachfrage, warum es Konsumenten bei der Kennzeichnung oft schwer gemacht wird hat, verwies etwa der Billa Mutterkonzern REWE in einer Stellungnahme auf die gesetzlichen Vorgaben, die bei allen genannten Produkten eingehalten würden. Das Forellenfilet z. B. komme zwar aus Italien, werde aber in Oberösterreich geräuchert und abgepackt.

Bei SPAR heißt es, dass die Flaschen mit dem Mineralwasser für Kinder aus Griechenland kommen, sei natürlich nicht ideal. Die Stellungnahme von SPAR: „Ein österreichisches Produkt wäre uns auch lieber. Aber das gibt es in der Form leider nicht. Nicht wir verwenden hier irgendwelche Bezeichnungen, sondern das tut der Hersteller des Produktes. Wir führen den Markenartikel nur im Sortiment.“

Gütesiegel können bei Orientierung helfen

Die Initiative Ökoreich sieht durchaus eine Mitverantwortung der Händler. All jenen, die bewusst regionale Produkte einkaufen wollen, raten die Expertinnen, Produkte zu kaufen, die möglichst wenig verarbeitet sind und auf Qualitätssiegel wie Bio Austria oder das AMA-Gütesiegel zu achten.