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Gesundheit

Viel zu wenige Kassen-Zahnärzte

Österreichs Zahnärztekammer warnt erneut vor Versorgungsengpässen im Bereich der Kassenstellen. Denn derzeit seien zehn Prozent nicht besetzt oder unbesetzbar. In den kommenden zehn Jahren erreiche aber die Hälfte der Zahnärzte das Pensionsantrittsalter.

Von insgesamt 350 zahnärztliche Kassenplanstellen in Oberösterreich sind nach derzeitigem Stand über 30 unbesetzt, so Günter Gottfried, Präsident der Zahnärztekammer Oberösterreich.

Kostendeckende Arbeit offenbar kaum mehr möglich

Vor allem in den letzten zehn Jahren sei zu beobachten, dass die Zahl der Wahlzahnärzte kontinuierlich ansteige. Der Grund dafür sei, „dass im Arbeitssetting eines Kassenzahnarztes die Kassenleistungen – wenn überhaupt noch – knapp kostendeckend oder sogar defizitär sind“, so Gottfried. Gottfried nennt als Gründe hierfür unter anderem gestiegene Personal-, Material- und Technikerkosten.

Große Pensionierungswelle in kommenden zehn Jahren

Dadurch werde es immer schwieriger, mit diesen Tarifen der einzelnen Positionen eine moderne Kassenordination wirtschaftlich zu führen: „Und das alles vor dem Hintergrund, dass in den kommenden zehn Jahren circa 46 Prozent der oberösterreichischen Kassenzahnärztinnen und -zahnärzte ihr Pensionsantrittsalter erreichen werden“, so Gottfried.

Forderung nach attraktiverem Kassenvertrag

Aus Sicht der Zahnärztekammer sei es daher dringend notwendig, den bestehenden Kassenvertrag wesentlich attraktiver zu gestalten, sodass auch für Wahlzahnärztinnen und -ärzte der Umstieg auf einen Kassenvertrag interessant werde. Nur so könnten Zahnärztekammer und Sozialversicherungsträger gemeinsam Zahnbehandlungen für alle in Österreich in den kommenden Jahren sicherstellen, so Gottfried.