Hunde in Käfigen
Tierparadies Schabenreith | Hofner
Tierparadies Schabenreith | Hofner
Chronik

Malträtierte Kampfhunde: Zwei Jahre Haft

Zwei Jahre Haft, 16 Monate davon auf Bewährung: So lautet das Urteil im Prozess gegen einen Tierquäler aus Ansfelden am Dienstag in Linz. Der Mann hatte in seinem Keller 50 Kampfhunde gequält und vernachlässigt – all das hat der 45-Jährige am Montag vor Gericht zugegeben.

Der Prozess war am Montag nicht nur von der Presse, sondern auch von vielen Tierschützern beobachtet worden. Sie hatten sich Antworten des 45 Jahre alten Oberösterreichers erwartet. Doch sehr viel sagte er nicht, er gestand jedoch seine Schuld ein. Das wurde von der Richterin auch als Milderungsgrund gewertet. Das Schuldeingeständnis sei angesichts der erdrückenden Beweislage auch das einzig Vernünftige gewesen, so der Staatsanwalt. Er betonte, dass es sich um einen der schlimmsten Fälle von Tierquälerei in den vergangenen Jahren gehandelt habe.

Zahlreiche Waffen samt Munition gefunden

Dass der Angeklagte bis an die Zähne bewaffnet war, müsse ebenfalls mitbedacht werden. Denn in dem Haus waren nicht nur 50 völlig verwahrloste Hunde, die offenbar für Hundekämpfe trainiert worden waren, sondern auch zahlreiche Waffen samt Munition gefunden worden. In einem Gefrierschrank waren zudem fünf Kilo Amphetamin gebunkert. Der Straßenverkaufswert liegt bei 75.000 Euro.

Tierschützer über Urteil „entsetzt“

Das Urteil sei laut Richterin relativ hoch gegriffen. Es sollen alle wissen, dass das nicht in Ordnung sei. Anders sahen das die anwesenden Tierschützer, sie seien angesichts des Tierleids entsetzt über dieses Urteil.

Erst ein Hund weitervermittelt

Allein beim Tierparadies Schabenreith konnte erst einer der dort untergebrachten sieben Kampfhunde wieder vermittelt werden. Die Aussicht, geeignete Besitzer zu finden, sei gering – da viele Halter mit der Rasse American Staffordshire Terrier schnell überfordert seien.