Die Einladung an den Gesundheitsminister erfolgte durch die Schülerin Lisa Brandstetter. Sie hatte während der ORF-Sendung „Stöckl live“ beharrlich versucht, ihre Ansichten zur Pflegesituation kundzutun. Erst beim 113. Anruf gelang es ihr, durchzukommen. Im Telefonat forderte sie den Besuch eines Politikers, der sich die Lage vor Ort ansehen würde, der sich „dazustelle“ und somit sieht „wie es wirklich ist“ und „dass nicht jeder pflegen kann“. Am besten solle es der Gesundheitsminister sein, so der Vorschlag der Schülerin.
Dass dieser selbst am Telefon saß, bemerkte sie erst nach ihrer Forderung. Rauch versprach zu kommen.
Austausch über Herausforderungen und Vorschläge
Während des Besuchs am Donnerstag zeigten die angehenden Pflegefachkräfte, wie sie praxisnah auf ihren Job vorbereitet werden. Sie hatten über 200 Fragebögen ausgewertet, um ein fundiertes Bild über ihre Branche zu geben. Im Laufe des Besuchts wurden alle Themen besprochen, die den Auszubildenden auf dem Herzen lagen. Etwa die ständig steigenden Anforderungen, womit auch die Verantwortung wachsen würde, so ein Schüler.
Für die Lehrgangsleiterin Andrea Kerschbaumer sei es das wichtigste, Menschen, die in der Pflege tätig sind, zu halten: "Das heißt, Rahmenbedingungen zu verändern, das Gehalt zu verändern, die Kompetenzen zu erweitern“.
Rauch: „Arbeitsbedingungen und Bezahlung verbessern“
„Es bestätigt mich darin, dass es darum geht, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Bezahlung zu verbessern“, so der Gesundheitsminister. Außerdem sollten die Bundesländer nicht konkurrieren müssen. Standards anzunähern und einheitlich zu gestalten wäre deshalb wichtig, so er Minister. Die Auszubildenden erhoffen sich von diesem Dialog wirkungsvolle Maßnahmen zur Verbesserung des Pflegesystems.