Jägerin klettert auf Jägerstand mit Fernglas
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Politik

Oberösterreich bekommt neues Jagdgesetz

Nach 60 Jahren bekommt Oberösterreich ein neues Jagdgesetz. Mit der Novelle soll unter anderem eine bessere Balance zwischen Wald und Wild geschaffen werden, wie es heißt. Es kommt am Donnerstag in den zuständigen Landtagsausschuss.

Die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Jägerschaft soll gefördert, der Verwaltungsaufwand verringert werden. Wild, das in geschützte Kulturflächen eindringt, soll in Zukunft auch während der Schonzeit erlegt werden dürfen. Gleichzeitig ist ein umfassender Katalog an Strafbestimmungen gegen Wildtierkriminalität vorgesehen. Das Füttern soll von Mitte Oktober bis Mitte Mai erlaubt sein – wenn es artgerecht erfolgt.

Ruhezonen für Wildtiere können festgelegt werden

Während der Notzeit sind die Jäger zur Fütterung verpflichtet. Das bestimmt die zuständige Bezirkshauptmannschaft. Es können künftig auch Ruhezonen für Wildtiere festgelegt werden. Am Donnerstag soll die Gesetzesnovelle final besprochen werden. Es können noch Änderungsanträge eingebracht werden. Am 25. Jänner soll das neue Jagdgesetz im Landtag beschlossen werden. In Kraft treten soll es dann ab 1. April.

„Unzufriedenstellend“

Als unzufriedenstellend bezeichneten die Grünen das neue Jagdgesetz am Donnerstag. So seien bei den Verhandlungen, Umwelt-NGOs, anders als Landwirtschaftskammer und der Landesjagdverband, nicht eingebunden gewesen, so der Grüne Naturschutzsprecher Rudi Hemetsberger. Dies spiegle sich auch im Ergebnis, der Natur- und Artenschutz sei im Vergleich zu den Interessen der Landwirtschaft und der Jägerinnen und Jäger deutlich unterrepräsentiert. Kritisiert wurden auch die Wildtierfütterung und die Fallenjagd.