Wirtschaft

Spezialfahrzeuge-Firma Syn Trac aus Bad Goisern pleite

Die Firma Syn Trac GmbH, ein Fahrzeug-Forschungs- und Entwicklungsbetrieb in Bad Goisern, ist pleite und hat am Dienstag am Landesgericht Wels ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet, berichteten die Gläubigerschutzverbände AKV und KSV1870.

Betroffen sind 43 Mitarbeiter, die Zahl der Gläubiger wird mit 145 bis 156 beziffert. Die Verbindlichkeiten betragen rund 15 Mio. Euro, denen stehen Aktiva mit einem Buchwert von rund 5,1 Millionen Euro gegenüber.

Corona-Krise und Ukraine-Krieg führten zu Lieferproblemen

Das oberösterreichische Unternehmen wurde 2010 gegründet und war vor allem an der Entwicklung und Herstellung eines Spezialfahrzeuges mit einem patentierten Docking-System tätig. Der Prototyp war 2017 auf der internationalen Technik-Messe in Hannover präsentiert worden, die Serienreife des „Syn Trac“-Fahrzeuges wurde im 3. Quartal 2023 erreicht. Die geplanten Umsatzzahlen blieben aber aus, als Hauptgründe werden in dem Insolvenzantrag die Corona-Pandemie sowie die Ukrainekrise und damit verbundene Lieferengpässe und lange Lieferzeiten angeführt.

Fortführung des Unternehmens geplant

Syn Trac plane aber die Fortführung der unternehmerischen Tätigkeit, heißt es von den Kreditschutzverbänden. Grundsätzlich sei laut Eröffnungsantrag eine positive Geschäftsentwicklung in den Jahren 2023/24 mit Verkäufen nach Norwegen zu verzeichnen. Man sehe darin das Potenzial für einen Rahmenvertrag über mehrere Jahre und Fahrzeuge. Außerdem werden Vertragsverhandlungen mit zukünftigen Händlern in Deutschland geführt. Hinzu kämen noch weitere Produktentwicklungen, die zwar noch in der Prüfungsphase seien, aber für Autobahnbetreiber in Österreich, Deutschland und Schweiz von Interesse sein könnten.

Das Unternehmen geht davon aus, dass der angebotene Sanierungsplan erfüllt werden könne. So sei beabsichtigt, eine Quote von 20 Prozent in zwei Jahresraten – fällig in 12 und 24 Monaten ab Annahme des Sanierungsplanes – an die Gläubiger zu zahlen.