Feuer in Ofen
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Wirtschaft

Verschuldung durch steigende Heizkosten

Hohe Energiekosten belasten viele, und unbezahlte Nachzahlungen über zwei Monatsmieten ermöglichen die fristlose Kündigung. Das kann zu Schulden und sogar Delogierung führen. Daher suchen immer mehr Oberösterreicher Hilfe bei Einrichtungen wie dem Verein Wohnplattform.

Eine wohlig-warme Wohnung ist keine Selbstverständlichkeit. Nachzahlungen von mehreren hunderten oder Tausenden Euro, die man an den Energieanbieter leisten muss, haben viele nicht auf der hohen Kante. Immer mehr Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher verschulden sich bei den Heizkosten. Oliver Jungwirth, Geschäftsführer vom Verein Wohnplattform berichtet: „Von 2022 auf 2023 ist die Anzahl der von uns beratenden Haushalte auf 180 Prozent gestiegen.“ Laut Jungwirth waren es im Jahr 2022 rund 400 Haushalte und 2023 knapp über 700.

Immer mehr Menschen betroffen

Sozial schwächere Menschen, aber neuerdings auch immer mehr Menschen, die eigentlich einer regelmäßigen Arbeit nachgehen, sind davon betroffen. Als Ursachen nennt Jungwirth: „Wir haben zwei Jahre Corona hinter uns mit viel Kurzarbeit. Viele Leute waren finanziell sehr gefordert und sie haben ihre Rücklagen aufgebraucht.“ Auch danach habe man sich, laut Jungwirth, nicht erholen können. Viele seien mit der durch Krieg ausgelösten Teuerungswelle nicht zurechtgekommen.

Wartezeit für Termin angestiegen

Jungwirth empfiehlt, sich durchzurechnen, wie lange man noch mit seinem Ersparten auskommt und sich rechtzeitig zu melden. Denn mit dem Anstieg der Klienten, ist auch die Wartezeit auf ein Beratungsgespräch gestiegen. Derzeit wartet man etwa sechs bis acht Wochen auf einen Termin beim Verein Wohnplattform, der Klientel in Eferding, Wels, Wels Land, Grieskirchen, Linz und Linz Land betreut.