Signa Beč, centrala Freyung
ORF/Christian Öser
ORF/Christian Öser
Wirtschaft

Signa-Pleite: Auch Banken in OÖ betroffen

Mittlerweile insolvente Signa-Gesellschaften sollen Milliarden-Schulden bei heimischen Banken haben. Wie ein Online-Bericht der deutschen „Bild“- Zeitung am Montag gezeigt hat, sollen auch sechs Banken in Oberösterreich betroffen sein. Insgesamt geht es laut der „Bild“ um offene Schulden in der Höhe von fast 280 Millionen Euro.

Es wird noch lange dauern, bis das unübersichtliche Geflecht der Signa-Gesellschaften durchleuchtet ist. Aber laut deutschen Medienberichten kommt heute etwas mehr Licht in das Dunkel. Und zwar bei der Frage, welche Bank auf der Gläubigerliste der Signa steht und wie viel Geld ihnen die insolvente Unternehmens-Gruppe schuldet.

Neben vier großen Banken weitere betroffen

Aus Oberösterreich stehen die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG, die Oberbank AG, die Sparkasse Oberösterreich, die HYPO Oberösterreich auf der Gläubiger-Liste. Dazu kommen noch die Raiffeisen Wels eGen sowie die Raiffeisenbank Region Bad Leonfelden. In Summe geht es laut „Bild“-Zeitung um insgesamt fast 280 Millionen Euro.

Klar ist, dass heimische Banken unterschiedlich stark in Unternehmens-Gruppen der Signa investiert sind oder waren. Bei der Raiffeisenlandesbank geht es etwa um Geschäfte in der Immobilien-Branche. Die „Bild“-Zeitung berichtet von ausständigen Krediten bei der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich in der Höhe von 182 Millionen Euro. Die Kreditsumme soll laut einem Bericht der „Oberösterreichischen Nachrichten“ mittlerweile aber deutlich geringer sein und bei einem zweistelligen Millionen-Betrag liegen. Raiffeisen selbst wollte zur Höhe des Investments heute nichts sagen – mit Verweis auf das Bankgeheimnis.

Die Oberbank bestätigt gegenüber dem ORF Oberösterreich das Engagement bei der Signa und zwar im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Dabei gehe es um zwei Immobiliengeschäfte, heißt es aus der Bank.

Von der Hypo gibt es bis Redaktionsschluss noch keine Antwort auf eine entsprechende Anfrage des ORF Oberösterreich. Die Sparkasse Oberösterreich bestreitet Dienstagfrüh, dass die Signa dort 22 Millionen Euro offen habe. Es scheine aktuell kein Kredit auf.

Banken üblicherweise im Grundbuch

Dass Immobilienkredite an Signa große heimische Banken in erhebliche Schwierigkeiten bringen, sei nicht zu erwarten, so Experten. Ein Grund: Immobilienkredite sind üblicherweise mit einem Eintrag im Grundbuch gut besichert. Im Fall eines Notverkaufs wird die Bank zuerst bedient.

Anders sieht es bei den Handelsgeschäften der Signa aus. Hier könnte es schlechter um die Absicherung der Kreditgeber stehen. Dem Vernehmen nach sind das vor allem deutsche Banken.