KI im Haushalt
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CHRONIK

Immer mehr Künstliche Intelligenz im Haushalt

Ein Kühlschrank, der über das Handy darauf aufmerksam macht, dass die Milchflasche bald leer sein wird. Ein Staubsauger, der nur dann seine Arbeit verrichtet, wenn niemand zu Hause ist. Ein Geschirrspüler, der im Internet surft. Intelligente Gegenstände und Haushaltsgeräte liegen bei vielen Menschen im Trend. Die Entwicklung wird auch kritisch gesehen.

Alltagsgegenstände und Haushaltsgeräte, die mit dem Internet verbunden sind und zum Teil auch selbstständig miteinander kommunizieren, sollen vor allem eines: im oft stressigen Alltag ein wenig Zeit sparen und im Haushalt anfallende Tätigkeiten erleichtern.

Wer sich ein neues und modernes Haushaltsgerät zulegt, muss aber unter anderem damit rechnen, dass sich das Gerät nicht nur mit dem Internet verbinden möchte. Immer häufiger sind die neuen Geräte auch mit Mikrofonen oder Kameras ausgestattet. Das hat nicht nur Vorteile.

Geräte sammeln Informationen

Anwendungen und Funktionen wie diese können auch dazu führen, dass etwa der Staubsauger mehr Informationen über die eigenen vier Wände hat, als man selbst. „Die neuen Geräte filmen permanent mit. Dadurch erkennt etwa der Staubsauger auch, ob sich Gegenstände am Boden befinden. Ich bekomme dann ein Foto von diesem Hindernis auf das Smartphone. Das heißt, wenn im Kinderzimmer viel herumliegt, wird man permanent Fotos davon auf sein Handy geschickt bekommen“, sagt Michael Birklbauer, Geschäftsführer in einem Elektrogeschäft in Freistadt.

Sorge um persönliche Daten

Experten kritisieren, dass für Nutzerinnen und Nutzer nur schwer abschätzbar sei, welche Daten durch die intelligenten Haushaltsgeräte aufgezeichnet werden und welche nicht. „Theoretisch können die Geräte alles wissen, was wir in unserem Privatleben tun. Wenn Daten da sind, wenn sie aufgezeichnet und gespeichert werden, wird irgendjemand diese Daten für etwas benutzen. Dass diese Daten auch missbräuchlich verwendet werden können, liegt auf der Hand. Wie konkret zeigt sich leider immer erst dann, wenn mit den Daten etwas passiert“, sagt Markus Zeilinger, Professor für Kommunikationssicherheit an der Fachhochschule Hagenberg.

Forschung im Mühlviertel

In Kollerschlag (Bezirk Rohrbach) im Mühlviertel wird seit Jahren an sicheren Gesamtlösungen für ein vernetztes Zuhause getüftelt. Die Systeme dort kommen auch ohne Internet aus. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass auch bei einem Black-Out noch Licht brennt.

In Zukunft sollen die Anwendungen sogar bis in das hohe Alter mitwachsen. „Das ist zum Beispiel der übliche Gang vom Wohn- in das Schlafzimmer. Im Normalfall dauert dieser eine gewisse Zeit. Ist die Zeit überschritten worden, dann ist offensichtlich jemand gestürzt und das System schlägt Alarm“, nennt Rüdiger Keinberger, Geschäftsführer der Firma Loxone, eine der möglichen Anwendung.