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ORF/Georg Hummer
ORF/Georg Hummer
Wirtschaft

Ausblick: Immobilienpreise wieder stabiler

Transaktionen im Ausmaß von 44 Milliarden Euro hat es 2022 auf dem Immobilienmarkt in Österreich gegeben. 2023 ist dieser Wert auf 33 Milliarden abgestürzt, vor allem wegen der schärferen Vergaberichtlinien für Kredite. Die Immobilienpreise sind deutlich gesunken. Heuer soll die Talfahrt weitergehen, wenn auch nicht mehr ganz so rasant.

Das Maklernetzwerk RE/MAX mit Hauptquartier im niederösterreichischen Amstetten ist laut eigener Aussage mit großem Abstand die Nummer 1 in der Immobilienvermittlung in Österreich.

2023 Geschäftsrückgang bei Makler um 16 Prozent

Mehr als 2.100 Geschäfte wurden im Vorjahr abgeschlossen. Häuser, Wohnungen und Grundstücke im Wert von mehr als zwei Milliarden Euro haben dabei den Besitzer gewechselt. Im Vergleich zum Rekordjahr 2022 ist bei RE/MAX der Umsatz österreichweit um fast 16 Prozent zurückgegangen.

Bernhard Reikersdorfer, Managing Director bei RE/MAX Austria erklärt das so: „Der Immobilienmarkt 2023 war gekennzeichnet von hohen Zinsen, von einer hohen Inflation, von hohen Baukosten und natürlich auch von den verschärften Kreditvergabe-Richtlinien Stichwort CIM Verordnung. All das hat dazu geführt, dass sich immer weniger Menschen Wohnungseigentum leisten können, und vermehrt in die Miete gehen müssen.“

Für 2024 leichte Erholung erwartet

Das Jahr 2023 ist abgehakt, jetzt wird der Blick auf das heurige gerichtet. Und da erwartet man sich eine leichte Erholung des Marktes, da die Rahmenbedingungen stabiler sein werden, so Reikersdorfer: „Stichwort Zinsen, Stichwort Inflation.“

Bauparzelle in Freundorf in der Gemeinde Judenau-Baumgarten
ORF/Thomas Koppensteiner
Experten erwarten, dass die Preise für Baugrundstücke und Einfamilienhäuser 2024 weiter leicht sinken.

Konkret sollen in Oberösterreich die Preise für Baugründstücke heuer um drei Prozent sinken, Einfamilienhäuser sollen noch einmal billiger werden – im Zentralraum um 5,1 Prozent und außerhalb um 4,6 Prozent. Die Preise für Eigentumswohnungen sollen in Landgemeinden um mehr als fünf und in guten Lagen auch um immerhin 3,5 Prozent sinken.

Mieten werden wohl weiter steigen

Die große Ausnahme sind die Mieten – hier geht es weiter nach oben. 3,5 Prozent Anstieg werden in Top-Lagen erwartet, in den Landgemeinden deutlich moderatere 0,8 Prozent. Ein eher problematisches Geschäftsfeld waren und sind die sogenannten Gewerbeimmobilien, sagt Reikersdorfer: „Einen Zusammenbruch erwarten wir nicht. Aber ja, es ist sicherlich eine große Herausforderung, speziell bei Ladenlokalen oder Bürogebäuden, im ländlichen Bereich. Im städtischen Bereich, in den Zentralräumen werden sich die Rückgänge in Grenzen halten.“

Immobilie als langfristige Geldanlage

Jahrelang haben Immobilien als sichere Form der Geldanlage gegolten. Auf die Frage, ob das noch immer der Fall ist, sagt der Makler: „Immobilien waren in der Vergangenheit und sind auch heute noch eine gute Geldanlage. Wichtig dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass Immobilien als langfristige Geldanlage gesehen werden. Und dann macht es durchaus Sinn, weiterhin in Immobilien zu investieren.“

Für viele ist das eigene Haus oder die eigene Wohnung auch ein wichtiger Bestandteil der Altersvorsorge. Angesichts der immer noch hohen Preise ist das derzeit aber für einen großen Teil nicht mehr bezahlbar.