Weihnachtsbaum und Christbaumschmuck
ORF.at/Christian Öser
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Klima

Chancen auf weiße Weihnachten halbiert

Um mindestens 50 Prozent sind die Chancen auf weiße Weihnachten in den tieferen Lagen Oberösterreichs in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen, zeigen die Daten von GeoSphere Austria. Die Erwärmung um rund zwei Grad seit den Achtzigerjahren hat die Schneefallgrenze deutlich erhöht und lässt Schneedecken schneller schmelzen.

Die Wetteraufzeichnungen zeigen, dass man sich selbst im niedrig gelegenen Zentralraum in den Siebziger und Achtziger-Jahren etwa alle drei bis vier Jahre über Schnee am 24. Dezember freuen konnte. Seit der Jahrtausendwende ist das etwa in Linz aber kaum noch vorgekommen. Laut Alexander Ohms von GeoSphere Austria handelt es sich dabei nicht um einen langfristigen Zufall, sondern: „Das ist eindeutig der Klimawandel, weil Schnee ist eine direkte Funktion der Temperatur. Und wir wissen, dass die Temperaturen seit den Achtzigerjahren um etwa zwei Grad angestiegen sind in Österreich und damit auch in Oberösterreich“.

Schneefallgrenze um 200 bis 300 Meter angestiegen

Mit dieser Erwärmung sei auch die Schneefallgrenze um 200 bis 300 Meter angestiegen. „Das bedeutet in Lagen um die 400, 500, 600 Meter, wo es früher noch sehr häufig weiß war zu Weihnachten, ist es mittlerweile sehr selten geworden“, so Ohms.

Pabneukirchen Mitte Dezember 2023 mit Schneeresten und grünen Wiesen
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In Pabneukirchen ist von der Schneedecke kaum noch etwas übrig

Auch für bereits liegende Schneedecken wird es enger. Denn hinzu kommt das Weihnachtstauwetter, dass jährlich meist kurz vor den Feiertagen einsetzt. Das Phänomen habe es bereits vor dem Klimawandel gegeben, so Ohms, jedoch sei auch diese Luft, die vom Atlantik zu uns strömt um ein bis zwei Grad wärmer heute. Damit würde das Tauwetter mittlerweile auch deutlich massiver ausfallen, so der Experte.

Wetterprognosen können für einige Tage im Voraus erstellt werden, darüber hinaus wird es schwieriger. Man könne deshalb auch für die Zukunft nicht sagen, in welchem Monat es besonders kalt, regnerisch oder heiß werden wird, die Trends seien jedoch sehr eindeutig und gesichert, so Ohms weiter. Und genau diese würden auch die zukünftigen Chancen auf Schnee zu Weihnachten schmelzen lassen.

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Schnee zu Weihnachten wird in Zukunft noch deutlich seltener

Definition von „weiße Weihnachten“

Als „weiße Weihnachten“ wird es in der Meteorologie dann gewertet, wenn eine Schneedecke vorhanden ist – egal, ob es sich um eine frische oder schon ältere, womöglich auch matschige Schneedecke handelt. Da könne schon ein Unterschied zur eigenen, privaten Auffassung sein, so Ohms, denn für viele wäre vielleicht dann das Ideal getroffen, wenn es am 24. Dezember frisch schneit.

Chancen auf weiße Weihnachten halbiert

Um mindestens 50 Prozent sind die Chancen auf weiße Weihnachten in den tieferen Lagen Oberösterreichs in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen, zeigen die Daten von GeoSphere Austria. Die Erwärmung um rund zwei Grad seit den Achtzigerjahren hat die Schneefallgrenze deutlich erhöht und lässt Schneedecken schneller schmelzen.