In der Pfarre Linz Sankt Peter wurde vor drei Jahren die Spallerhofer Tafel gegründet. Zweimal wöchentlich gibt es Grundnahrungsmittel – kostenlos. Voraussetzung ist ein Berechtigungs-Nachweis. Zu Beginn seien vor allem Mindestpensionistinnen und -pensionisten gekommen, jetzt seien die Bedürftigen zwischen 20 und 80 Jahre alt – quer durch alle Altersgruppen also. 60 bis 70 Abholungen habe man pro Woche. Einmal im Monat gibt es auch eine Tiertafel um die Vierbeiner mit Futter versorgen zu können.
Weniger Spenden und höhere Ausgaben für Zukäufe
Das Spendenaufkommen habe zuletzt deutlich nachgelassen, heißt es. Man müsse wohl bald auch Menschen wegschicken, weil es nicht genügend Spenden für alle gebe.
Zu den Lebensmittelspenden müssen ohnehin Grundnahrungsmittel zugekauft werden. 2021 habe man dafür rund 9.000 Euro ausgegeben, sagt Maria Scholl, die Leiterin der Spallerhofer Tafel, heuer seien es im November bereits 14.000 Euro gewesen.
OÖ Tafel: Innerhalb von drei Jahren ein Drittel mehr Klienten
In Wels gibt es seit 15 Jahren die OÖ Tafel. Seit drei Jahren ist hier die Zahl der sozial Bedürftigen um ein Drittel gestiegen. An Sachspenden zu kommen sei aber schwieriger geworden, sagt Alex Hehenberger, der sich bei der Tafel um Logistik und Organisation kümmert. So habe es bei den Lebensmittelspenden Einbrüche um rund 30 Prozent gegeben. Man habe versucht, das zumindest mit einem Mehr an Hygieneprodukten auszugleichen. Aber Obst und Gemüse werde immer weniger gespendet.
Zehn Festangestellte, 60 freiwillige Helfer. Montag bis Freitag sind täglich bis zu 150 Kunden zu betreuen. Dabei gebe es wirklich krasse Fälle, sagt Hehenberger. So habe man kürzlich einen Klienten gehabt, der sich mehrere Tage nur von Mehl und Wasser ernährt habe. Diese Menschen koste es oft auch große Überwindung, zu sagen, dass sie Hilfe brauchen.
RK Sozialmärkte mit vielen Freiwilligen Helfern
Armut ist stark schambehaftet. Das Rote Kreuz versucht deshalb Barrieren abzubauen. Seit sieben Jahren wird zum Beispiel in Kremsmünster ein Sozialmarkt betrieben. Monika Felbermayr, die Koordinatorin der Sozialen Dienste im Bezirk Kirchdorf sagt, dass vor allem viele Frauen in einer Altersarmut gefangen seien. Felbermayr: „Die hätten alle Anspruch, bei uns einkaufen zu gehen!“ Im Sozialmarkt bekommen man Waren um rund 70 Prozent günstiger als in regulären Supermärkten.
100 Kunden aus Kremsmünster und umliegenden Gemeinden kommen wöchentlich hierher – möglich gemacht durch dutzende Freiwillige. Genau seien es 40 Mitarbeiter, die sich zu je einem Drittel um die Warenbeschaffung, die Aufbereitung und den Verkauf kümmern würden.
Einrichtungen auf Spenden angewiesen
Die Tafeln und Sozialmärkte sind auf die Unterstützung von Firmen oder Privatpersonen angewiesen. Sach- oder Geldspenden sowie Gutscheine werden bei allen solchen Einrichtungen gerne entgegengenommen.