Einsatzkräfte an der Unfallstelle
Laumat / Matthias Lauber
Laumat / Matthias Lauber
Chronik

1,5 Mrd. Euro Schaden durch Verkehrsunfälle

Tödliche Unfälle verursachen nicht nur menschliches Leid, sondern auch hohe volkswirtschaftliche Kosten. Laut Berechnungen des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) sind im Vorjahr allein in Oberösterreich Kosten von 1,5 Milliarden Euro entstanden. Innerhalb des Bundeslandes waren die Kosten im Bezirk Braunau am höchsten.

8o Tote und 8.000 Verletzte, davon 1.230 Schwerverletzte – die Unfallbilanz des Vorjahres auf den oberösterreichischen Straßen hinterlässt neben dem menschlichen Leid auch deutliche volkswirtschaftliche Spuren.

Bezirk Braunau: 169 Mio. Euro

Bezirk Vöcklabruck: 152 Mio. Euro

Linz: 149 Mio. Euro

Bezirk Linz Land: 133 Mio. Euro

Bezirk Gmunden: 99 Mio. Euro

Bezirk Rohrbach: 81 Mio. Euro

Bezirk Ried: 73 Mio. Euro

Wels: 72 Mio. Euro

Bezirk Urfahr Umgebung: 71 Mio. Euro

Bezirk Wels Land: 70 Mio. Euro

Bezirk Grieskirchen: 69 Mio. Euro

Bezirk Schärding: 65 Mio. Euro

Bezirk Kirchdorf: 63 Mio. Euro

Bezirk Perg: 58 Mio. Euro

Bezirk Freistadt: 56 Mio. Euro

Bezirk Steyr Land: 48 Mio. Euro

Bezirk Eferding: 41 Mio. Euro

Steyr: 23 Mio. Euro

Quelle: VCÖ

Behandlungskosten, Einsatzkosten, Krankenstände usw.

43.000.- Euro betragen laut dem Verkehrsclub Österreich etwa die Kosten für eine leicht verletzte Person, 593.000 für eine schwer verletzte, und 4,8 Millionen für ein Todesopfer.In den Kosten enthalten sind unter anderem Behandlungskosten, Einsatzkosten, Sachschäden, Arbeitskräfte-Ausfall sowie die Kosten durch Krankenstände, aber auch der Verlust an Lebensqualität.

Innerhalb Oberösterreichs sind die Kosten im Bezirk Braunau am höchsten, und in der Stadt Steyr am niedrigsten, so der Verkehrsclub Österreich, der sich auf Daten etwa von der Statistik Austria und des Mobilitätsminsteriums beruft.

Maßnahmen zur Unfallvermeidung nötig

Der VCÖ fordert verstärkt unfallvermeidende Maßnahmen. Zum einen reduziere niedrigeres Tempo das Unfallrisiko, wie beispielsweise Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen oder mehr Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet. Gerade im Ortsgebiet müsse der Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer, Fußgängerinnen und Fußgänger, insbesondere Kinder und ältere Menschen, Vorrang haben.

Zum anderen behindere die aktuelle Straßenverkehrsordnung Gemeinden und Städte, die im Interesse der Verkehrssicherheit ein niedriges Tempolimit umsetzen möchten. „Je früher die Bundesregierung die angekündigte StVO-Reform umsetzt, desto besser für die Sicherheit der Bevölkerung in den Gemeinden und Städten", betont deshalb VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.

Forderung nach StVO-Reform

Österreichweit fordern mehr als 280 Gemeinden und Städte – allein aus Oberösterreich 61 – sowie der Österreichische Städtebund von der Bundesregierung eine entsprechende StVO-Reform.

Es brauche auch mehr öffentliche Verkehrsverbindungen, so eine weitere Forderung, denn Bahn und Bus seien im Vergleich zum PKW deutlich sicherer.