Chris de Burgh und Matthias Davids Robin Hood
PHILIP BRUNNADER
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Kultur

Chris de Burgh bringt „Robin Hood“ nach Linz

Das Musical „Robin Hood“ bringt im Sommer die englische Legende, den mittelalterlichen Sherwood Forest und Melodien von Weltstar Chris de Burgh an das Linzer Musiktheater zur Österreichischen Erstaufführung. Von 9. bis 28. Juli wird das Musical in Linz gespielt.

Modern, bewegend und aufregend soll dieses Musical den englischen Nationalhelden Robin Hood zeigen. „Wir hatten die ideale Situation, dass die Autoren mit dem Regisseur das Stück weiterbringen“, sagte Davids in einer Pressekonferenz am Mittwoch in Linz mit Intendant Hermann Schneider, de Burgh und Peter Scholz, Geschäftsführer der Produktionsfirma Spotlight Musicals.

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Musical Robin Hood
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Robin Hood Musical
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Robin Hood das Musical
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Chris de Burgh im Linzer Musiktheater
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„Robin Hood kommt anfangs nicht sehr sympathisch rüber. Wie er sich zu einem guten Mann entwickelt, geht durch den gesamten Plot“, erklärte Davids, der die Musicalsparte am Linzer Musiktheater leitet und mit dessen Inszenierung eines Sommergastspiels „eine Lieblingsidee“ seines Intendanten umgesetzt wurde.

Musical will „Genregrenzen sprengen“

„Kein Held wird als solcher geboren“, betonte Chris de Burgh. Er hatte schon länger die Idee, an einem Musical mitzuarbeiten, im Hinterkopf, erzählte der Weltstar aus Irland. Wie es zur Zusammenarbeit kam, erklärte Scholz. Er und Musicalkomponist Dennis Martin („Die Päpstin“, „Der Medicus“) wollten mit Robin Hood „Genregrenzen sprengen“ und jemanden haben, „der eine andere Authentizität hat“ und hätten bei den Weltstars zu suchen begonnen.

Chris de Burgh im Linzer Musiktheater
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Der Weltstar war begeistert vom Linzer Musiktheater

Chris de Burgh schaffe es, in seinen Songs Bilder zu vertonen. Als sie recherchierten, dass er in einem Schloss aufgewachsen war und Vorfahren aus der Zeit Robin Hoods hatte, seien sie sich sicher gewesen – obendrein kam später heraus, dass Fulda Chris de Burghs Lieblingsstadt in Deutschland ist und er schon oft da war. Der Kontakt kam schließlich über die Jose-Carreras-Stiftung zustande.

„Wir haben Superreiche, die Millionen verpulvern“

So komponierte der 75-Jährige acht neue Songs für dieses Musical, sein Welthit „Don’t pay the ferryman“ wurde zur Hymne „Freiheit für Nottingham“. Sein 27. Studioalbum entstand durch seine Mitwirkung beim Musical und heißt auch „The Legend of Robin Hood“. Der Mythos Robin Hood hat seiner Meinung nach 800 Jahre überdauert, „weil wir alle die Idee lieben, von den Reichen zu nehmen und den Armen zu geben. Wir haben Superreiche, die Millionen im All verpulvern“.

„Es sollte kein Kinderstück werden, es war von Anfang an die Intention, die Rauheit des Mittelalters zu zeigen“, so Scholz. Etliche Dinge hätten sich im Laufe der Vorstellungen seit der Uraufführung am 4. Juni 2022 in Fulda verändert. „Das ist das Tolle an einer Produktion über so lange Zeit“, schwärmte Davids, „man kann die Reaktionen des Publikums verwerten, schauen, wie die Spannung noch größer wird“. Es gebe nun mehr Projektionen und einige Szenen seien umgestellt worden. „Der Mann ist ein Genie“, lobte de Burgh und strich eine Gemeinsamkeit mit Davids heraus: „Wir beide mögen es, nach der Vorstellung draußen zuzuhören, was die Leute beim Verlassen des Theaters sagen.“

Enger Bezug zu Familiengeschichte

Chris de Burghs eigene Familiengeschichte ist eng mit der Legende um Robin Hood verwoben. Sein Stammbaum kann bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgt werden, wo ein Vorfahr Chefjudiziar unter König Johann Ohneland war, dem Bruder von Richard Löwenherz. Dieser König Ohneland war das historische Vorbild für die Figur des Prinzen/König Johann in der Robin-Hood-Geschichte.