Politik

Wirbel um Radfahrerschelte in Steyr

Erste Konsequenzen haben jetzt in der Stadt Steyr die umstrittenen Aussagen einer SPÖ-Gemeinderätin über Radfahrerinnen und Radfahrer. Sie hat Radfahrer unter anderem als „Koffer“ bezeichnet, die für Radwege zahlen sollten, und tritt nun aus dem Verkehrsausschuss zurück.

Rosa Hieß lege ihren Sitz im Verkehrsausschuss zurück und nehme bis auf Weiteres keine offiziellen Termine wahr, hieß es von der Steyrer SPÖ am Dienstag.

Harsche Worte über Radfahrer in Interview

Die SP-Gemeinderätin hatte in einem Interview mit den „Oberösterreichischen Nachrichten“ vergangene Woche über Radfahrerinnen und Radfahrer unter anderem gesagt, wenn sie als Autofahrerin in eine Einbahn fahre, dann sei sie nicht entzückt, wenn ihr so ein „Koffer“ entgegenkomme. Außerdem sei der gesetzlich vorgeschriebene Abstand beim Überholen von Radfahrern nicht immer einzuhalten, und sie mache das auch nicht.

Sie kritisierte auch, dass Radfahrerinnen und Radfahrer für die Errichtung von Radwegen nichts zahlen müssten, während Autofahrerinnen und Autofahrer Versicherungen und Abgaben zu leisten hätten. Über eine Forderung der Radlobby nach mehr Radwegen sagte die Politikerin im Interview, dass die Lobby immer „nur fordern, fordern, fordern“ würde und Radfahrer eine „Egoistenlobby“ seien, die sich für „Umweltgötter“ halten würden.

SPÖ Steyr distanzierte sich

Die teils forschen Formulierungen waren selbst ihrer eigenen Partei zu viel. Bürgermeister Markus Vogl (SPÖ) sprach von „vollkommen inakzeptabler“ Wortwahl. Fraktionsvorsitzender Christian Baumgartner nannte die Aussagen eine „Einzelmeinung“, die nicht darstelle, was die Fraktion vertrete.

Fahrräder als Spende

In einem Schreiben entschuldigte sich Rosa Hieß nun für ihre Wortwahl. Es sei nicht in ihrer Absicht gelegen, eine ganze Gruppe zu beleidigen. Hieß will zwei Fahrräder für die Verkehrserziehung spenden.