Kreuzfahrtschiff auf der Donau vor dem Lentos
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Wirtschaft/Tourismus

Neue Herausforderungen für Donautourismus

Auf der Donau sind wieder mehr Kreuzfahrtschiffe unterwegs. Noch sind die Zahlen von vor der Coronavirus-Pandemie nicht erreicht, die Kreuzfahrtbranche wird aber schon wieder vor neue Herausforderungen gestellt.

Personalmangel, Niedrigwasser und Nachhaltigkeit – das sind die aktuellen Herausforderungen, mit denen die Kreuzfahrtbranche zu kämpfen hat.

Voller Saal bei Tagung
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Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutieren in Linz über die Zukunft der touristischen Donau-Schifffahrt

Diese Themen werden von den knapp 300 Branchenvertreterinnen und -vertretern thematisiert, die sich drei Tage lang in Linz zur Internationalen Donauschifffahrts- und Tourismuskonferenz treffen.

Suche nach klimaneutralen Antriebsmöglichkeiten

Ein drängendes Thema ist die von der EU vorgegebene Klimaneutralität bis 2050. Der Präsident der Interessenvertretung der Flusskreuzfahrtreedereien, River Cruise, Arno Reitsma aus Basel, sagt: „Wie der Stand der Dinge jetzt ist, müssen wir Richtung Wasserstoff gehen.“ Der Wasserstoff wird dann wahrscheinlich in Methanol umgesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit seien Hochleistungsbatterien, die es derzeit noch nicht gebe.

Weg vom Dieselaggregat an Anlegestellen

Auch auf Landesseite wird an der Nachhaltigkeit gearbeitet: Die angelegten Kreuzfahrtschiffe sollen künftig nicht mehr ihren Strom mit Dieselaggregaten herstellen, sondern bei Landstromanlagen anstecken können. Die Geschäftsführerin der WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH Petra Riffert kündigte an, dass nicht nur die Schiffsanlegestellen in Linz mit Landstrom ausgestattet werden sollen, sondern auch jene in Engelhartszell (Bezirk Schärding). Ab dem Frühjahr werden insgesamt zehn dieser Landstromanlagen zur Verfügung stehen. Die Errichtungskosten dafür belaufen sich auf sechs Millionen Euro. Das Geld kommt hauptsächlich von der Linz AG, Förderungen gibt es auch vom Bund und dem Land Oberösterreich.

Fotostrecke mit 5 Bildern

An Deck eines Donauschiffes vor dem Lentos, November
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Blick von der Reeling eines Donauschiffes nach Urfahr
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Stiegenaufgang auf Donauschiff
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Kabine auf Donauschiff
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Lesesaal auf Donauschiff
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Nach der Coronavirus-Pandemie wurde schon im Vorjahr bei den Flusskreuzfahrten eine deutliche Steigerung verzeichnet. 350.000 Passagierinnen und Passagiere wurden 2022 von den Donau-Kreuzfahrtschiffen befördert – ein Trend, der sich fortsetzt. Touristikerinnen und Touristiker, das Land Oberösterreich und die Stadt Linz setzen darauf, dass der Kreuzfahrttourismus auch Wertschöpfung bringt.

Linz will mehr Wertschöpfung erreichen

Gut 23 Euro gibt ein Passagier, der mit einem Donau-Kreuzfahrtschiff in Linz anlegt und den Tag hier verbringt, durchschnittlich aus. Jene, die Linz den Rücken kehren und einen Tagesausflug nach Krumau oder Hallstatt unternehmen, geben etwa 14 Euro aus. Hier will die Stadt Linz weiter ansetzen, wie der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sagt: „Wenn wir 900.000 Nächtigungen und irgendwann einmal die Millionengrenze überschreiten, dann sind die für heuer prognostizierten knapp 200.000 Nächtigungen, die wir durch den Donau-Tourismus haben, zwischen einem guten Viertel und einem knappen Fünftel der Gesamtnächtigungen.“ Der Schifffahrtstourismus sei deshalb für die Stadt ein bedeutender Faktor.

Passagiere sollen OÖ erleben

Ziel sei es, dass die Urlauberinnen und Urlauber aus dem deutschsprachigen Raum sowie jene aus Amerika, Kanada und dem Vereinigten Königreich Oberösterreich bei ihren Stationen besuchen, so Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Markus Achleitner (ÖVP): „Darum geht es uns: dass die Gäste nicht nur durchfahren, sondern dass sie hierbleiben, an Land gehen und sehen, was es in Oberösterreich alles zu erleben gibt.“