Lindstaedt vor neuem Logo IT:U
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Wissenschaft

Digitaluni: Aus IDSA wird IT:U

Im Ars Electonica Center in Linz sind am Montag das Logo und der Markenname der geplanten neuen Digitaluniversität präsentiert worden. Ab sofort wird sie IT:U heißen. Das Kürzel steht für Interdisziplinär, Transformation und Universität. Auch ein Ausblick auf das kommende Jahr und aktuelle Entwicklungen zur neuen Universität wurde gegeben.

Das in der Gründungsphase der Universität verwendete Kürzel IDSA – Institute of Digital Sciences Austria – sei für den Sprachgebrauch keine Option gewesen, sagt Stefanie Lindstaedt, Gründungspräsidentin der Uni. Zu groß sei die Verwechslungsgefahr mit anderen, ähnlich klingenden Organisationen. Als gesetzliche Bezeichnung bleibe es aber bestehen.

IDSA war zu verwechslungsanfällig

Deshalb habe man sich auf die Abkürzung IT:U (steht für: Interdisciplinary Transformation University Austria) verständigt, sagt Lindstaedt: „Der Grund war, dass wir mit dem ISTA (Institute of Science and Technology) in Klosterneuburg einfach so große Überlappungen hatten. Und auf der anderen Seite gibt es noch die International Dataspace Alliance, die auch thematisch uns recht nah ist, die genau das gleiche Kürzel hatte.“

Mit einer Linzer Agentur wurde dann der neue Name IT:U kreiert. Das neue Logo sei „eine Hommage an IT – Informationstechnologie sowie Interdisziplinäre Transformation – und eine Hommage an TU, die Technische Universität“, sagte Lindstaedt.

Neues Gesetz für Digitaluni in Begutachtung

Die neue Universität braucht auch eine neue gesetzliche Grundlage. Der ÖVP-Minister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Martin Polaschek, sagte dazu in Linz, dass ein auf 34 Paragrafen beschränktes Gesetz dafür vorgesehen sei. Der Entwurf sei jetzt in Begutachtung gegangen und müsse dann im Nationalrat beschlossen werden.

48 Projekte wurden für die Architekturausschreibung des neuen Univiertels eingereicht. Das erste Gebäude der IT:U soll 2028 errichtet werden. Bis dahin wird an der Johannes Kepler Universität Linz auch ein Teil der Räumlichkeiten im Science Park zur Verfügung stehen.

Schrittweiser Aufbau von Personal und Lehrplan

Das Personal soll Anfang Dezember zehn Personen umfassen, darunter die neue Verwaltungsdirektorin Gabriele Költringer mit vier administrativen Kräften, einen Technology Strategist, der die technische Lernumgebung aufbauen soll, und zwei Lektoren, die sich vorrangig um die Entwicklung der Studienprogramme kümmern. Aktuell sei der Aufbau von sechs Lernlabs etwa für Augmented Reality, KI und Daten, in denen „die Studierenden, die keinen IT-Background haben, das Arbeiten mit Technologien lernen“, so Lindstaedt. An der IT:U werde Grundlagenforschung in den Computational Sciences betrieben, doch das Netzwerk und die Zusammenarbeit stehe im Vordergrund, so Lindstaedt.

Lindstaedt vor neuem Logo
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Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt stellte im AEC das neue Logo und die nächsten Schritte für die Digitaluni vor

Die Studierenden sollen mit Hilfe der Fähigkeiten, die sie an der IT:U erwerben, die digitale Transformation in ihren Disziplinen vollziehen können. Diese Interdisziplinarität sei an bestehenden Hochschulen schwierig umzusetzen. Gelinge es nicht, die Wissenschaft digital zu transformieren, gerate man aber ins Hintertreffen, warnte die Gründungspräsidentin.

Strategiepapier für Frühjahr 2024 angekündigt

2024 sollen erste Professuren ausgeschrieben werden. Man will anfangs ohne Institute und Fakultäten agieren. Ein Strategiepapier soll im Frühjahr präsentiert werden. Für die Netzwerkuni seien Partnerschaften mit Unis, aber auch neue Kooperationen mit der Industrie und Unternehmen essenziell. Mit der Ars Electronica sei kommendes Jahr nach dem derzeit laufenden Founding Lab eine weitere Kooperation im Visier.

Der Gesetzesentwurf schreibt eine grundsätzliche Leitungsstruktur mit den drei Leitungsorganen Präsidentin (vergleichbar mit Rektorat), Kuratorium (Aufsichtsorgan) und Universitätsversammlung (Beratungsorgan) vor. Das Studienrecht ähnle dem von Fachhochschulen und Privathochschulen.

Bis 2027 noch keine Studienbeiträge

Das erste Doktoratsstudium soll unverändert im Herbst 2024 starten, der erste Master-Lehrgang im Herbst 2025. Gesetzliche Studierendenvertretung ist die Österreichische Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (ÖH). Sozial gestaffelte Studienbeiträge sind möglich, bis 2027 werde es keine geben, betonte Lindstaedt. Interessant ist, dass die Universität eigenständig Stipendien vergeben und somit auf die Internationalität und Diversität in den eigenen Reihen wirken können soll, wie Christopher Lindinger, Mitglied des Gründungskonvents und nun Professor für Kunst und Digitalität am Mozarteum Salzburg, der APA erklärte.