Ein Adventkranz brennt
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Chronik

Warnung vor Brandgefahren im Advent

Von den jährlich 500 Bränden in Oberösterreich sind mehr als 100 auf Kerzen zurückzuführen – und die Hälfte dieser passieren wiederum in den Wochen rund um Weihnachten. Die Brandverhütungsstelle empfiehlt auf Leds umzusteigen und immer eine Löschdecke bzw. einen Feuerlöscher bereit zu haben.

Die Brandverhütungsstelle und der Seniorenbund Oberösterreich demonstrierten die Gefahren und informierten über Sicherheitsmaßnahmen. BVS-Direktor Arthur Eisenbeiss will niemandem verwehren, zur Adventfeier Kerzen anzuzünden. Aber unmittelbar danach, wenn der Kerzenschein nur mehr als stimmungsvoller Hintergrund gedacht ist, dann sollte man auf Led-Kerzen oder Lichterketten umsteigen. Denn vor allem, wenn das Reisig schon trocken ist, kann ein Adventkranz rasch Feuer fangen. Am besten sei es, man habe immer eine Löschdecke oder einen Feuerlöscher griffbereit. Bei welcher Mondphase das Reisig geschnitten wurde, sei für die Brandgefahr irrelevant, betonte der Brandschutzexperte.

„Ältere Menschen besonders gefährdet“

Ältere Menschen seien besonders gefährdet, „das beweist die Statistik“, so Seniorenbund-Obmann Josef Pühringer. Das Risiko, bei einem Wohnungsbrand zu sterben, sei für Pensionisten doppelt so hoch wie für die Gesamtbevölkerung. Die Hälfte der jährlich durchschnittlich 48 Brandtoten in Österreich sei über 65. Er zählte eine Reihe von Risikofaktoren auf: Ältere Menschen würden oft schlechter sehen oder hören, das Gedächtnis lässt einen öfter im Stich, die Reaktionszeit ist länger, viele sind nicht mehr so mobil und sie leben häufiger alleine. Besonders hoch ist die Gefahr im Advent.

Ein Topf steht am Herd und brennt.
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Auch Fettbrände treten vermehrt um die Feiertage auf, diese sollten keinesfalls mit Wasser gelöscht werden

Vorsicht auch bei Teelichtern

Aber nicht nur Kerzen auf Adventkränzen oder Christbäumen bergen Gefahren – auch Teelichter können, wenn sie in Gruppen zusammengestellt werden, nach einiger Zeit eine Stichflamme erzeugen. Zudem treten Fettbrände in der Küche – in Oberösterreich sind es pro Jahr um die 70 – vermehrt um die Feiertage auf. Hier warnt Eisenbeiss, keinesfalls mit Wasser zu löschen. Die erste Maßnahme sei, den Deckel auf den Topf zu geben, in schlimmeren Fällen kommt wieder eine Löschdecke zum Einsatz. Auch warnen Experten davor, Staub oder Mehlreste z.B. nach dem Keksbacken zusammenzukehren und in den Kamin zu kippen. Die Stäube können massive Stichflammen auslösen. Die Folge sind oft schwere Verbrennungen im Gesicht.

Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Brand kommen – wenn der Vorhang brennt, dann ist es zu spät, so Eisenbeiss. Dann heiße es, den Raum zu verlassen, die Türe zu schließen und sich in Sicherheit zu bringen.