„Mit dem Verstorbenen verliert die Landeshauptstadt Linz einen verdienstvollen Politiker und Manager, der sich als Landesrat und ebenso als Finanzdirektor für das Wohl der Landeshauptstadt und des Bundeslandes Oberösterreich außerordentliche Verdienste erworben hat.“ Mit diesen Worten erinnert der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) in der Aussendung an seinen langjährigen Parteifreund.
Und SPÖ OÖ-Vorsitzender Michael Lindner würdigt den ehemaligen Landesrat: „Mit Hermann Kepplinger verlieren wir einen treuen und verdienten Sozialdemokraten, dessen Verdienste insbesondere für die regionale Verkehrs- und Wohnbaupolitik Bestand haben werden. Wir erinnern uns auch an einen Menschen, der in seinem Auftreten und Agieren immer ein Vorbild war. Unser tiefes Mitgefühl gilt den trauernden Angehörigen.“
LH würdigt Kepplinger als „Konsenspolitiker“ mit Gespür
Tief betroffen zeigt sich auch Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) vom Ableben des ehemaligen Mitglieds der Oberösterreichischen Landesregierung: „Mit ihm verliert Oberösterreich einen starken Konsenspolitiker und seine Familie und sein Freundeskreis einen äußerst liebenswürdigen Mitmenschen.“
Kepplinger habe sich nicht nur durch hohe Fachkompetenz sondern auch durch sein Gespür für sensible Menschen ausgezeichnet, so Stelzer, der besonders Kepplingers Engagement für den Gedenkort Schloss Hartheim hervorhob.
Mühlviertler Bub studierte Wirtschaft
Kepplinger wurde 1952 in Auberg (Bezirk Rohrbach) geboren, besuchte die Volksschule in Haslach an der Mühl und das Gymnasium Collegium Aloisianum in Linz. Er studierte dann Volkswirtschaft an der Johannes Kepler Universität in Linz, daran anschließend absolvierte er ein Doktoratsstudium an der Linzer Universität und der Universität Wien.
Berufsleben mit Sympathie für die Sozialdemokratie
Nach seinem Studium war Kepplinger zuerst Angestellter am Ludwig-Boltzmann-Institut für Wachstumsforschung in Wien, bevor er nach drei Jahren als leitender Angestellter zur Kammer für Arbeiter und Angestellte wechselte, wo er sieben Jahre lang tätig war. Beim Magistrat Linz leitete er dann als sogenannter Quereinsteiger vier Jahre lang das Amt für Wirtschaft und Betriebsansiedlung und war vier Jahre lang Vorsitzender der Geschäftsführung der gemeinwirtschaftlichen Unternehmensgruppe BFI (OÖ/BBRZ) Linz. Von April 1995 bis Oktober 2003 war er schließlich Finanzdirektor der Geschäftsgruppe Finanzverwaltung des Magistrates Linz.
Neun Jahre als SPÖ-Landesrat
Von Oktober 2003 bis Mai 2012 war Kepplinger oberösterreichischer Landesrat, wobei seine Ressorts zunächst die Sparkassen und Wohnbauförderung betrafen. Ab Oktober 2009 war er für Verkehr, Tierschutz und Verwaltungspolizei zuständig.
2012 erfolgte erneut die Berufung als Finanzdirektor der Stadt Linz, diese Funktion übte Kepplinger bis November 2013 aus. Von 2016 bis 2020 stand Kepplinger als Aufsichtsratsvorsitzender an der Spitze des Aufsichtsrates der GWG – Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz.
Hermann Kepplinger hinterlässt seine Ehefrau und zwei erwachsene Kinder.