Streikposten vor der Firma Trumpf am Tor
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Wirtschaft

Metallerstreik: Arbeitgeber fordern Bewegung

Nach elfstündiger Verhandlung ist es am Montag zu keiner Einigung bei der Lohnverhandlung der Metaller gekommen. Bis einschließlich Freitag soll daher gestreikt werden. Unter den streikenden Unternehmen befinden sich auch große Namen, wie die voestalpine Linz. Die Arbeitgeberseite zeigt kein Verständnis und fordert Bewegung von der Gewerkschaft.

Das Angebot für Lohn- und Gehaltserhöhungen mit im Schnitt sechs Prozent ist weiter deutlich zu gering, heißt es seitens der Gewerkschaftsvertreter. Nun wird tageweise gestreikt.

Wunsch der Streikenden liegt bei elf Prozent

Der Betriebsratsvorsitzende von Trumpf Maschinen in Pasching, Alfred Sacher, sagt: „Die Arbeiter empfinden es als eine Geringschätzung und wünschen sich eine Wiederaufnahme der Verhandlung, um da ein gerechteres, passenderes Angebot von Seiten des FMTI zu erlangen.“

Streikposten vor der Firma Trumpf
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Bei der Firma Trumpf in Pasching wurde am Dienstag gestreikt.

Und die Streikteilnehmer sind sich einig: das derzeitige Lohnangebot sei nicht ausreichend. Man wünsche sich elf Prozent, das sei fair und der sehr guten Wirtschaftslage des Vorjahres angemessen, so die Stimmen der Streikenden. Schließlich habe man als Mitarbeiter auch alles gegeben.

voestalpine wird vermutlich am Donnerstag bestreikt

Der intensivste Streiktag soll laut Gewerkschaften der Donnerstag werden. An diesem soll es auch zu Arbeitsniederlegungen in der voestalpine kommen.

Malina-Altzinger: Gewerkschaft muss sich bewegen

Von Arbeitgeberseite betont man, dass man in den letzten Wochen mit etlichen Angeboten wirklich um eine Einigung bemüht gewesen wäre. Clemens Malina-Altzinger von der Bundessparte Industrie in der Wirtschaftskammer Österreich und Vizepräsident der Wirtschaftskammer in Oberösterreich hat für die Streiks deshalb kein Verständnis.

Er sagt im ORF Interview: „Ich glaube, dass das Vorgehen der Gewerkschaft überschießend und unverhältnismäßig ist. Es hat in den sechs Verhandlungen acht Vorschläge von der Arbeitgeberseite gegeben und die Gewerkschaft hat sich 0,0 Prozent bewegt.“ Nun sei die Gewerkschaft am Zug und müsse sich bewegen. Das hätten andere Länder vorgezeigt. Deutschland etwa habe einen Zweijahresabschluss mit achteinhalb Prozent gemacht, so Malina-Altzinger: „Wir sind derzeit bei einem Angebot von 8,6 Prozent für ein Jahr!“

Überinflation führte zu Verhärtung der Fronten

Die Verhärtung der Fronten komme durch die massive Überinflation, sagt Malina-Altzinger: „Kein Mensch in Deutschland, in Frankreich, in Amerika, in Asien fragt uns nach der Inflation in Europa oder in Österreich.“ Die Streiks würde jedenfalls massive Störungen in den Betriebsabläufen bedeuten, so der Arbeitgebervertreter.