Palliativstation Ried: Mehr als nur ein Ende
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Chronik

Palliativstation Ried: Mehr als nur ein Ende

Die erste Palliativstation Oberösterreichs im Krankenhaus Ried besteht seit 25 Jahren. Sie bietet eine umfassende Betreuung für unheilbar kranke Patienten und setzt dabei auf eine Balance von medizinischer Expertise und menschlicher Zuwendung.

Vor 25 Jahren öffnete die erste Palliativstation in Oberösterreich ihre Türen im Krankenhaus Ried. Sie bietet seitdem unheilbar Kranken eine ganzheitliche Betreuung. Der Betreuungsansatz geht dabei weit über die medizinische Behandlung hinaus und integriert psychosoziale Aspekte, um die Lebensqualität der Patienten zu erhalten und zu verbessern.

Palliativstation Ried: Mehr als nur ein Ende
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Anna Geroldinger wird auf der Palliativstation behandelt

Anna Geroldinger ist eine von vielen, die die Unterstützung der Palliativstation in Anspruch nehmen. Bei ihr wurde Krebs diagnostiziert und nach einer Ausbreitung der Metastasen die Chemotherapie abgesetzt. Für sie ist die Palliativstation ein Ort, an dem sie trotz ihrer Diagnose noch Lebensqualität erfahren kann. Das verdankt sie nicht nur ihrer Familie, sondern auch dem engagierten Personal.

Die Herausforderungen des Palliativpersonals

Die Arbeit auf der Palliativstation erfordert eine besondere Balance zwischen professioneller Distanz und persönlicher Anteilnahme. Sabine Leithner, Leiterin der Hospiz- und Palliativakademie am Krankenhaus Ried, betont, dass es hier vor allem darum geht, den Menschen und nicht nur den Patienten zu sehen. Dieser Ansatz prägte auch die Diskussionen beim Hospiz- und Palliativtag in Ried.

Die Rolle der Palliativmedizin

Die Palliativmedizin setzt an, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist und die Symptomkontrolle in den Vordergrund rückt. Christian Roden, Leiter der Palliativstation, stellt klar, dass Palliativmedizin nicht das Ende, sondern eine wichtige Unterstützung für Menschen in einer kritischen Lebenssituation bedeutet. Rund 40 Prozent der Patienten verlassen die Station und kehren nach Hause oder in eine Pflegeeinrichtung zurück, während die anderen bis zum Lebensende betreut werden.