Wirtschaft

Fensterhersteller bauen Stellen ab

Internorm, Josko und Actual streichen laut einem Bericht der „Oberösterreichischen Nachrichten“ (Freitagausgabe) Arbeitsplätze. Als Hauptgrund die starken Rückgänge beim privaten Wohnbau angeführt.

Die Fensterhersteller in Oberösterreich bekommen die hohen Baukosten, die gestiegenen Zinsen und die strengeren Kreditvergabereglen (KIM-Verordnung) deutlich zu spüren. So baut heuer Internorm laut OÖN von rund 2.000 Mitarbeitern mehr als 100 Arbeitsplätze inklusive Leasingarbeiter ab. Johann Habring, der Finanzvorstand der IFN Holding in Traun (Bezirk Linz-Land), zu der Internorm gehört, bestätigt den Bericht. Man könne die Einbrüche auf den Hauptmärkten Österreich und Deutschland über gut laufende Geschäfte in Italien und der Schweiz lediglich etwas abfedern. Ohne „die eine oder andere Kündigung“ sei es trotz Verzichts auf Nachbesetzungen aber nicht gegangen. Bis ins Jahr 2025 rechnet Habring nicht mit einer Erholung der Auftragslage.

Internes Kurzarbeitmodell

Außer dem Personalabbau 2023 im Werk Traun (minus 45 auf 230 Mitarbeiter) und im steirischen Lannach (minus 60 auf 390 Mitarbeiter) werde derzeit für das Internorm-Werk in Sarleinsbach (Bezirk Rohrbach) mit aktuell 625 Mitarbeitern ein internes Kurzarbeitmodell ausverhandelt. „Wir würden uns allerdings wünschen, dass auch ein staatliches Kurzarbeitsmodell angeboten wird. Diese Möglichkeit wäre für die gesamte Bauwirtschaft und Bauzulieferindustrie in der derzeitigen Lage extrem hilfreich und würde die Situation entschärfen“, merkte Habring an.

90 Jobs weniger bei Josko

Bei dem Innviertler Unternehmen Josko in Kopfing und Andorf ist heuer die Zahl der Mitarbeiter um 90 auf 960 zurückgegangen. Zum Großteil seien nach Pensionierungen die Stellen nicht nachbesetzt worden, bestätigte das Unternehmen. Josko-CEO Johann Scheuringer macht ebenfalls den spürbaren Rückgang bei den Baubewilligungen für die angespannte Lagen verantwortlich. Aber auch Sanierungen „kämen nicht wirklich in Fahrt“, wird er im dem Bericht zitiert. Die Abschaffung der strengen Kreditvergabevorschriften sowie eine bessere Förderung des Fenstertausches bei Sanierungen seien daher notwendig, ist er sich mit Habring einig. Eine „kraftvolle Sanierungsoffensive“ würde endlich Bewegung in die Klimazielerreichung bringen, denn die drohenden Strafzahlung von rund 9 Milliarden Euro im Jahr 2030 rücke immer näher, ergänzte der IFN-Finanzvorstand.

Auch bei Actual mit Sitz in Ansfelden (Bezirk Linz-Land) wurden heuer neun freigewordene Stellen laut „OÖN“ nicht nachbesetzt, derzeit habe das Unternehmen 392 Mitarbeiter.