Politik

Trauner Asylwerberheim wird bereits am Freitag bezogen

Ein in Traun umstrittenes Asylwerberheim soll bereits am kommenden Freitag bezogen werden. Das hat der Trauner Bürgermeister Karl-Heinz Koll (ÖVP) am späten Montagnachmittag erfahren. 100 Asylwerbende haben in der Einrichtung des Bundes in Traun Platz.

Der Politiker zeigte sich enttäuscht, denn die Bundesbetreuungseinrichtung für Asylsuchende habe ihm zugesagt, ihn spätestens vier Wochen vor Bezug des Containerdorfes zu informieren, um Vorbereitungen treffen und die Bevölkerung informieren zu können.

„Vorerst werden nur 40 Personen untergebracht“

100 Asylwerbende haben in der Einrichtung des Bundes in Traun Platz. Koll habe daraufhin am Dienstag persönlich mit Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) gesprochen. Dieser hat am Dienstag das Sicherheitsbudget der Bundesregierung in Linz präsentiert. Der Innenminister habe dem Trauner Bürgermeister zugesagt, dass vorerst nur 40 Personen in Traun untergebracht werden und die Einrichtung hauptsächlich als Quartier für alleinstehende Frauen mit Kindern sowie für Familien eingerichtet werde, so Koll.

Bundesbetreuungseinrichtung: „Missverständnis“

Die Bundesbetreuungseinrichtung für Asylsuchende spricht von einem Missverständnis. Die Zusage einer vierwöchigen Vorlaufzeit habe für den Sommer gegolten, als eine Eröffnung im Juli im Raum gestanden habe, so ein Sprecher der BBU gegenüber dem ORF OÖ. Jetzt handle es sich bei dem Asylwerberheim jedoch um ein Reservequartier. Darauf müsse man kurzfristig zugreifen können, um Spitzen abzudecken. Aktuell gebe es in vier Einrichtungen Instandhaltearbeiten, zudem kommen gerade überproportional viele Familien als Asylwerbende nach Österreich, so ein BBU Sprecher. Daher brauche man das Quartier in Traun kurzfristig.

Am Freitag werden 40 Personen in das Containerdorf einziehen, es sei jedoch in weiterer Folge eine Belegung von bis zu 100 Menschen möglich. In dem Trauner Containerdorf seien laut BBU auch acht bis zehn erfahrene Sozialbetreuerinnen eingesetzt, und es gebe rund um die Uhr Sicherheitspersonal vor Ort.

„Nacht-und-Nebel-Aktion“

Von einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“ sprach die FPÖ am Dienstag. Die kurzfristige Ankündigung des Bundes sei schlicht inakzeptabel. Es sei bedauerlich, dass alle Trauner einfach vor vollendete Tatsachen gestellt würden, so der Trauner Vizebürgermeister und FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr. Er forderte Innenminister Karner erneut auf, von der Unterbringen von Asylwerbern in Traun abzusehen.