Bei der letzten Verhandlungsrunde sei rasch klar gewesen, dass sich die Arbeitgeberseite keinen Millimeter bewege, so der Oberösterreicher Reinhold Binder, der für die Gewerkschaft PRO-GE die Gespräche leitet. Die nun angekündigten Betriebsversammlungen würden nun in den kommenden zwei Wochen flächendeckend stattfinden. In Oberösterreich – hier arbeiten gut 70.000 der insgesamt 200.000 Beschäftigten in der Metallindustrie – seien alle größeren Unternehmen dabei.
Zustimmung für Kampfmaßnahmen soll eingeholt werden
Bei den Versammlungen soll auch die Zustimmung für gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen – also Streik – eingeholt werden. Er gehe davon aus, dass die Streikbeschlüsse sogar einstimmig sein werden, sagt Binder, der die Gewerkschaftsforderungen von 11,6 Prozent Plus bei Löhnen und Gehältern als keinesfalls überzogen bezeichnet. Die Arbeitgeber hatten ja ein Mehr von 2,5 Prozent und eine Einmalzahlung von 1.050 Euro geboten.
IV warnt vor zu hohem Abschluss
Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung in Oberösterreich, warnt, dass den Unternehmen die Kosten davonliefen. Ein zu hoher Abschluss würde zu einem Abfluss industrieller Wertschöpfung führen, das passiere sogar schon jetzt schleichend. Die Chancen zumindest auf eine Annäherung der Positionen bei der nächsten Verhandlungsrunde Anfang November dürften gering sein.