Eine Ärztin führt ein Gespräch mit einer Patientin
APA/HELMUT FOHRINGER
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Gesundheit

Schlechte Noten für Gesundheitssystem

Im Vergleich zum vergangenen Jahr stellen heuer mehr Menschen dem österreichischen Gesundheitssystem eine schlechte Note aus. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Spectra. Der Großteil fürchtet eine Entwicklung zu einer Zweiklassenmedizin.

Die Zufriedenheit mit dem österreichischen Gesundheitssystem ist laut der Umfrage in den vergangenen zwei Jahren stark gesunken: 2021 hatten 28 Prozent diesem eine schlechte Note ausgestellt, in der diesjährigen Erhebung waren bereits 42 Prozent der Ansicht, dass es mittelmäßig bis schlecht sei.

60 Prozent für dringenden Handlungsbedarf

Zwar gibt es in der diesjährigen Umfrage noch eine knappe Mehrheit von 53 Prozent, die das Gesundheitssystem für gut oder sehr gut hält. 60 Prozent sehen jedoch dringenden Handlungsbedarf – 46 Prozent würden wesentliche Änderungen verordnen und 14 Prozent meinen, es helfe ohnehin nur mehr, das System von Grund auf neu zu gestalten. Menschen mit chronischen Erkrankungen sehen wenig überraschend die größten Defizite.

Ärztemangel größtes Problem

Als größtes Problem nannten 18 Prozent den Ärztemangel, 16 Prozent die langen Wartezeiten auf Ordinations- und Ambulanztermine. 13 Prozent hätten gerne mehr Kassenärzte und weniger Wahlärzte, ebenso viele wünschen sich, dass die Kasse mehr Therapieleistungen übernimmt. Die meisten der Befragten sehen die Politik gefordert, die Zustände zu verbessern. Fast gleich viele finden, dass die Krankenkassen handeln sollten. Verantwortlich für die Defizite erklärt die Mehrheit aber nicht die Ärzteschaft.