Hunderte Anrainer des nächsten Bauabschnittes der A 26 haben zuletzt Post von der ASFINAG bekommen. Darin werden sie aufgefordert, sich für das bautechnische Beweissicherungsverfahren anzumelden. Das bedeutet, dass in den Häusern, die in bis zu 100 Meter Entfernung zur Tunnelachse liegen, der Bauzustand von Sachverständigen dokumentiert wird, um später vergleichen und einschätzen zu können, ob durch die Tunnelbauarbeiten eventuell neue Schäden dazugekommen sind. Dafür müsste die ASFINAG dann nämlich haften.
„Etwaige Schäden rasch und unbürokratisch abwickeln“
A26-Bauleiter Franz Sempelmann hat dafür extra fünf Leute im Einsatz. Denn erst, wenn diese Dokumentation abgeschlossen sei, könne mit den Bauarbeiten begonnen werden, erklärt Sempelmann. Laut ASFINAG-Aussendung werde man später etwaige Schäden „rasch und unbürokratisch“ abwickeln. Genau daran zweifeln aber die Autobahngegner von den Initiativen „Verkehrswende jetzt!“ und „Linzer Grüngürtel schützen!“.
„Rasche Abwicklung klingt wie ein Hohn“
Sie verweisen darauf, dass bereits beim Bau der Tunnelzufahrten zur Westringbrücke bei mehr als zehn Häusern Schäden entstanden seien und etwa ein gerichtlicher Sachverständiger erst auf juristischen Druck der Betroffenen eingesetzt worden sei. Das Versprechen der „raschen Abwicklung“ klinge da wie Hohn, so die Initiative.
Bei der ASFINAG sieht man das Verfahren als klar gesetzlich geregelt. Es könne aber nicht jeder Schaden an angrenzenden Häusern automatisch den Bauarbeiten zugerechnet werden.