viele junge Bürgermeister und Bürgermeisterinnen auf einer Brücke
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Politik

Netzwerktreffen für Jung-Bürgermeister

Die jüngsten Bürgermeister und Bürgermeisterinnen aus Österreich und Deutschland sind derzeit in Traun und Hofkirchen im Traunkreis (Bezirk Linz-Land) zu Gast. Das Jung-BürgermeisterInnen-Treffen dient der Vernetzung und dem Austausch der Politiker und Politikerinnen, die jünger als 40 sind.

Oberösterreich hat österreichweit die meisten jungen Bürgermeister und Bürgermeisterinnen – 46 sind hierzulande unter 40 Jahre alt.

Taten zählen mehr als Alter

Auch die Jüngste kommt aus Oberösterreich. Nicole Thaller ist 27 Jahre alt und Ortschefin in Hofkirchen im Traunkreis. Sie mache die Erfahrung, dass die Leute weniger auf ihr Alter schauen würden als auf ihre Taten: „Die Leute sehen – hey, da geht was weiter, die macht wirklich coole Projekte, die hört uns zu – dann ist das viel mehr wert als mein Alter!“ Es sei egal, ob ein zweier, dreier oder vierer vorne stehe – wichtig sei die gute Arbeit zur Weiterentwicklung des Ortes, so Thaller.

Austauschmöglichkeit zu Herausforderungen

Der gemeinsame Austausch aus Sicht der jüngeren Generation steht im Mittelpunkt des Treffens. An den beiden Tagen gibt es Vorträge unter anderem zur Digitalisierung von Gemeinden, Gespräche über erfolgreiche Bürgerbeteiligungsprojekte und über die Herausforderungen, denen die jungen Politiker und Politikerinnen gegenüberstehen – privat wie beruflich.

Nicole Thaller, Bürgermeisterin von Hofkirchen im Traunkreis, arbeitet am Laptop an ihrem Schreibtisch
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Mit 27 Jahren ist Nicole Thaller aus Hofkirchen im Traunkreis derzeit die jüngste Bürgermeisterin Österreichs.

So berichtet etwa Karl-Heinz Knoll, 33 Jahre alter Bürgermeister von Traun, dass es schon einige gegeben habe, die gemeint hätten, er schaffe das Amt nicht. Aber Respekt müsse man sich verdienen, so Knoll: „Das gibt einem kein Amt oder Titel. Aber durch harte Arbeit kann man alles schaffen.“

Bürgermeisteramt nimmt auch viel Familienzeit

Sein Amtskollege aus Altmünster, der 38-jährige Martin Pelzer ist Familienvater und meint deshalb: „Von der Lebensplanung ist es vielleicht im späteren Alter besser, wenn man zum Beispiel keine kleinen Kinder mehr hat, weil man opfert natürlich als Bürgermeister schon sehr viel an Freizeit und auch Familienzeit.“ Wenn man es sich also aussuchen könnte, wäre es später besser, aber, so Pelzer: „Im Leben gehen ab und zu Türen auf und zu – entweder man nutzt sie oder nicht.“

Deutsche sind etwas steifer als Österreicher

Die Gäste aus Deutschland schätzen vor allem die Offenheit der jungen Politiker und Politikerinnen aus Österreich, wie Markus Kleeman, der 38 Jahre alte Bürgermeister von Oberstenfeld in Baden-Württemberg, sagt: „Es sind ja irgendwie alle miteinander per Du. Das sind wir deutschen Kollegen auch, aber hier ist man’s auch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, mit der Presse und das ist in Deutschland eher noch so ein bisschen steifer.“

Junge für schnelllebige Zeit gut gerüstet

Die jungen Bürgermeister und Bürgermeisterinnen wollen einiges anders machen als die ältere Generation. Man müsse sich nämlich anpassen, weil man sich in schnelllebigen Zeiten befinde, wie Nicole Thaller sagt: „Da sprech ich jetzt vom Thema Nachhaltigkeit, vom Thema Digitalisierung, da bedarf es doch noch einiger Veränderungen, vor allem in den Kommunen. Und da sind wir Jungen glaub ich schon eher bereit, uns auf Veränderungen einzustellen.“

Jung im Amt – eine wachsende Gruppe: 11% der Bürgermeister und Bürgermeisterinnen sind in Oberösterreich bereits unter 40.

Jung-Bürgermeistertreffen

Die jüngsten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus Österreich und aus Deutschland sind derzeit in Traun und Hofkirchen im Traunkreis zu Gast. Das Treffen dient zur Vernetzung und dem Austausch der Politikerinnen und Politiker, die unter 40 Jahre alt sind.