IKT Sicherheitskonferenz in Linz.
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Chronik

Bundesheer sucht Personal für Cyber-Abwehr

Virtuelle Bedrohungen stellen die Sicherheitsbranche vor Herausforderungen. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) sieht das Bundesheer „auf dem richtigen Weg, um zu einer modernen Armee im Bereich der Cyber-Defence“ zu werden. Budget gebe es, das Problem sei aber, Personal zu bekommen, so Tanner bei der IKT Sicherheitskonferenz in Linz.

Die IKT wird seit mehr als zehn Jahren vom Österreichischen Bundesheer durchgeführt und ist die größte Veranstaltung dieser Art im deutschsprachigen Raum. Zu Gast sind zahlreiche Experten aus dem Sicherheits- und IT-Bereich bzw. den Schnittstellen, der wohl prominenteste ist heuer Nobelpreisträger Anton Zeilinger, der über Quantenkommunikation und Quantenkryptografie referiert. Experten des Schweizer Unternehmens Dreamlab Technologies haben in Österreich 1,2 Millionen potenzielle Schwachstellen in zwei Millionen öffentlichen IP-Adressen und Domains entdeckt und dieses Ergebnis bei der IKT präsentiert.

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Die IKT wird seit mehr als zehn Jahren vom Österreichischen Bundesheer durchgeführt.

Unterschiedliche Absichten

„Rein quantitativ gesehen ist nach wie vor der kriminelle Zugang der überwiegende“, beurteilt der Leiter des Abwehramtes, Generalmajor Reinhard Ruckenstuhl, die aktuelle Bedrohungslage. Aber der Ukrainekrieg „bringt klar zutage, dass schon staatlich gesteuerte bzw. Organisationen mit staatlichem Hintergrund hier stärker Gefährdungen projizieren, sowohl in den wirtschaftlichen aber auch in den Kernbereichen der Staaten“. Die Absichten könnten unterschiedlich sein: „Die Zerstörung von Systemen“, wie man es vor allem zum Beginn des Ukrainekrieges gesehen habe, „oder das Absaugen von Informationen, um einen Vorteil zu haben, oder die klassisch kriminelle Erpressung“. Wichtig sei, die Systeme resilient und widerstandsfähig zu machen.

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Beim Bundesheer hofft man auf Kooperationen mit Fachhochschulen um geeignetes Personal zu bekommen.

Kooperationen mit Fachhochschulen

Man habe die entsprechenden budgetären Mittel, um diesen Herausforderungen zu begegnen, betonte Tanner, aber die „Herausforderung ist, das entsprechende Personal zu bekommen“. Daher suche man zum Beispiel auch Kooperationen, etwa mit Fachhochschulen, damit die Ausgebildeten auch „zu uns kommen“ und „sie uns die Wirtschaft nicht abzieht“.

1,2 Millionen Cyber-Schwachstellen gefunden

Ebenfalls Thema bei der IKT-Sicherheitskonferenz in Linz waren Cyber-Schwachstellen. 1,2 Millionen potenzielle Schwachstellen in zwei Millionen öffentlichen IP-Adressen und Domains haben Cyber-Experten in Österreich entdeckt. In vielen Fällen sei das hacking-tool frei verfügbar zum Download im Internet gewesen. Lesen Sie mehr in 1,2 Millionen Cyber-Schwachstellen gefunden (ooe.ORF.at).