Die Einsätze der Polizei-Spezialeinheit Puma sind nicht ohne Risiko, denn viele Schlepper gehen aufs Ganze, um nicht erwischt zu werden. Immer wieder flüchten sie halsbrecherisch vor den Polizisten. Derzeit häufen sich die Schlepperaufgriffe in Oberösterreich. "Grundsätzlich muss man zu den Zahlen sagen, dass sie im Vergleich zum Vorjahr rückläufig sind. In letzter Zeit gibt es aber vermehrt Aufgriffe. Zum einen schon im Burgenland und in der Steiermark, aber dann auch bei uns“, so Oberösterreichs Landespolizeidirektor Andreas Pilsl.
„Schlepper immens unter Druck“
„Also das Bild zeigt, dass die Schlepper immens unter Druck sind. Sie wollen unerkannt durch Österreich Richtung Deutschland. Deutschland dürfte zurzeit das Zielland Nummer eins sein. Und da spielt Oberösterreich natürlich eine sehr große Rolle“, ergänzt Gerald Tatzgern vom Bundeskriminalamt.
Rohrbacher Straße beliebte Route
Zuletzt hat sich die Rohrbacher Straße zu einer beliebten Route für Schlepper entwickelt. Am Mittwoch wurden in Altenfelden (Bezirk Rohrbach) zwölf Flüchtlinge in einem Waldstück aufgegriffen, ein Schlepper hatte sie zuvor abgesetzt. Und in Peilstein (Bezirk Rohrbach) wurde ebenfalls am Mittwoch ein Aserbaidschaner festgenommen worden. Er hatte 13 Flüchtlinge an Bord.
„Je genauer man schaut, desto mehr wird man finden“
„Schlepperei ist ein Kontrolldelikt. Das heißt, je mehr und je genauer man schaut, desto mehr wird man auch finden. Aber ich glaube, dass es durchaus durchspricht, dass diese Routen von der Polizei sehr genau kontrolliert werden“, so Pilsl. Dennoch bleibt es für die Einsatzkräfte ein ständiges Katz- und Mausspiel. Kaum zieht die Polizei einen Schlepper aus dem Verkehr, tauchen anderswo die nächsten auf. Ändert die Polizei ihre Strategie, reagieren die Schlepperbanden schnell und flexibel darauf.
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Herzschlagdetektor im Einsatz
Im Kampf gegen die Schleppermafia setzt die Spezialeinheit Puma jetzt einen sogenannten Herzschlagdetektor ein, der illegale Migranten aufspüren soll. Öfters sind diese zwischen der Ladung versteckt. Die Sensoren zeigen an, ob sich Menschen im Fahrzeug befinden.
„Aktuell sind Personen vorwiegend aus Afghanistan, aus Syrien, aus Marokko, aber auch aus der Türkei unterwegs. Hier ist besonders beachtenswert, dass türkische Staatsangehörige aus dem Erdbebengebiet stammen und ersten Angaben zufolge angeben, dass sie eben keinen weiteren Winter in diesen dünnen Zelten in der Türkei verbringen wollen. Und das ist natürlich für die Schlepper ein großes Geschäft, um ihren kriminellen Profit aufrecht zu erhalten“, so Tatzgern. Die Leidtragenden des Milliardengeschäfts seien allerdings die Flüchtlinge, die meisten irgendwo mit ihren geplatzten Träumen auf der Strecke bleiben.