Wasserstoff RAG
ORF
ORF
Wirtschaft

Neue Anlage für Wasserstoffproduktion

In Kremsmünster (Bezirk Kirchdorf) geht am Donnerstag erstmals in Österreich eine Anlage für Methanelektrolyse in einem industriellen Umfeld in Betrieb. Mit innovativer Technologie will dort die RAG Austria AG Wasserstoff und hochreinen Kohlenstoff erzeugen.

Wasserstoff gilt als einer der wichtigsten Energieträger der Zukunft. Hochreiner Kohlenstoff wiederum wird als wertvoller und derzeit auch knapper Rohstoff in verschiedenen Industrien – zum Beispiel in der Medizintechnik und in der Luft- und Raumfahrt – verwendet. Auch für die Produktion von Batterien, Computerchips und Kohlenstofffasern kommt er zum Einsatz. In der neuen Anlage in Kremsmünster wird Methan, also von der RAG gefördertes Erdgas, in Wasserstoff und festen Kohlenstoff gespalten.

Wasserstoff wird in Energiespeichern aufbewahrt

Die für diesen Prozess notwendige Energie kommt aus CO2-freiem Sonnenstrom. Der Wasserstoff kann dann in den Energiespeichern der RAG aufbewahrt werden. Im Blockheizkraftwerk in Krift bei Kremsmünster, dem ersten Wasserstoffkraftwerk Österreichs, wird der klimaneutrale Energieträger für die Eigenstrom- und Wärmeversorgung des Standorts genutzt.

Energie für bis zu 800 Haushalte

In den kommenden Wintern kann die Energie auch bis zu 800 Haushalte mit Fernwärme und Strom in der Region Kremsmünster versorgen. Neben dem deutschen Wasserstofftechnologie-Unternehmen Graforce sind auch die Universität für Bodenkultur und die Montanuniversität Leoben an der Methanelektrolyse in Kremsmünster beteiligt.

Bei der Inbetriebnahme der neuen Anlage am Donnerstag waren auch Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP), Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) und Markus Mitteregger, CEO der RAG Austria AG in Kremsmünster. Für den auch für den Bergbau zuständigen Minister Brunner ist die Anlage in Kremsmünster eine Win-win-Situation zur Erreichung der Klimaziele und den Standort. Achleitner kündigte an, dass im November ein eigenes Wasserstoffforschungszentrum in Wels startet, in das vom Land im ersten Umsetzungsschritt sechs Mio. Euro investiert werden.