Weintrauben an der Rebe
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Wirtschaft

Gutes Weinjahr in Oberösterreich

In Oberösterreich wird laut dem oö. Landes-Weinbauverband mittlerweile auf rund 100 Hektar Wein angebaut. Die verteilen sich auf rund 30 Winzer und Winzerinnen. In den ersten Betrieben ist die Weinlese heuer schon im Gang – bei optimalen Bedingungen, wie es heißt.

Das Innviertel ist zwar eigentlich bekannt für Knödel und Bier. Seit einigen Jahren wird dort aber auch Wein angebaut. So hat Christian Größlbauer 2017 gemeinsam mit einem Freund in Mehrnbach (Bezirk Ried im Innkreis) einen Weingarten angelegt.

Winzer geht durch Weingarten im Innviertel
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Christian Größlbauer beginnt mit der Lese nach einem kühl-feuchten Frühjahr heuer etwas später.

Der Jungwinzer findet das nur logisch, wie er sagt: „Das Klima passt wunderbar und wie es sich hier in der Umgebung widerspiegelt haben wir sehr viele kleine Dörfer, die weinbezogene Namen haben, wie das „Weindorf“ oder der „Weinberg“ oder das „Weintal“, was darauf schließen lässt, dass Weinbau hier im Innviertel durchaus schon einmal betrieben worden ist.“

Später Austrieb führte im Innviertel zu später Lese

Mit der Weinlese hat er noch nicht begonnen. Schuld daran sei das Wetter im Frühling: „Heuer waren wir zu Beginn im Frühling schon ein bisschen nervös, weil der Mai extrem kühl und auch feucht-regnerisch war. Dadurch ist der Austrieb sehr spät passiert.“ Größlbauer ist ein Verfechter der maschinellen Lese. In nur zwei Tagen kann er 4,5 Hektar abernten.

Demeter-Weinbau in reiner Handarbeit in Schlüßlberg

Anders schaut es in Schlüßlberg (Bezirk Grieskirchen) aus. Dort bewirtschaftet Armin Kienesberger einen zwei Hektar großen Weingarten. Die Weinlese per Hand ist bei ihm schon in vollem Gange. Begonnen wurde mit den frühen Sorten, wie etwa dem „Müller-Thurgau“, aus dem ein sogenannter „Orange Wine“ entsteht. Dann folgte der Rosé, der zu einem Schaumwein verarbeitet wird.

Winzer mischt Weintrauben in Bottich mit den Händen
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Beim Demeter-Anbau wird vieles im Weingarten noch mit der Hand gemacht – hier prüft der Winzer aber nur die Qualität.

Insgesamt produziert Kienesberger auf zwei Hektar 5.500 Liter Wein pro Jahr. Er ist der einzige Demeter-Winzer in Oberösterreich und muss sich somit an noch strengere Regeln halten, als es Bio-Betriebe tun: „Da ist die Grundidee, dass man möglichst alles mit der Hand macht, was man mit der Hand machen kann. Wir versuchen, ganz große Gerätschaften zu vermeiden.“ Es komme im Weingarten nichts zum Einsatz, mit dem man den Boden belastet und es sei alles Handarbeit.

Obwohl sein Weingut ein Ein-Mann-Betrieb ist, hat der Winzer fleißige Helfer. In seinem Weingarten leben Schafe und Hühner und halten das Gras kurz.

Jedes Jahr mehr Weinbauern in OÖ

Von guten Bedingungen für den Wein in diesem Jahr spricht man beim oberösterreichischen Weinbauverband. Dessen Präsident Leonhard Gmeiner, der selbst in Perg erfolgreich Weinbau betreibt, sieht Oberösterreich als Weinbaugebiet jedenfalls im Aufwind: „Wir haben neue, junge, innovative Betriebe, die umsteigen aus anderen Branchen in der Landwirtschaft und somit haben wir jedes Jahr einen Zuwachs.“

Weißwein im Glas
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Auch wenn Oberösterreich international noch nicht so bekannt sei, wie etwa die Wachau, habe sich das Bundesland mit seinen 100 Hektar Weingärten und über 70 verschiedenen Rebsorten schon zu einer echten Weinregion gemausert.