Aussichtsturm
LINZ AG
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Chronik

Im Industriehafen entsteht Park für Bevölkerung

Der städtische Versorger Linz AG hat auf dem Dach der neuen Tiefkühl- und Pharmahalle im Linzer Hafen den Hafenpark als neue 3.600 Quadratmeter große Freizeitfläche mit 28 Meter hohem Aussichtsturm gestaltet.

In das gesamte „Projekt Neuland“, ein Zentrum im Hafen für Freizeit, Öffentlichkeit sowie Gewerbe und Industrie, wurden 116 Mio. Euro – mit eingehaltenem Kostenplan – seitens der Linz AG, weitere 122 Mio. Euro von privaten Investoren gesteckt.

„Hafen, der auch von Bevölkerung genutzt werden kann“

„Es war eine herausfordernde Zeit von 2014 bis heute den Linzer Hafen zum modernsten Binnenhafen derzeit und zum einzigen Hafen, der auch von der Bevölkerung genutzt werden kann, zu machen“ sagte Linz-AG-Generaldirektor Erich Haider in einer Pressekonferenz am Mittwoch in Linz. Mit günstigen Zinsen und einer EU-Förderung von 20 Prozent sei es möglich gewesen den Kostenplan einzuhalten. Nun werde im Handelshafen versucht „das Geld, das wir ausgegeben haben zu verdienen“. Die Hallen seien zu 100 Prozent ausgelastet. In den kommenden Jahren hoffe man auf eine kontinuierliche Steigerung des Umsatzes von 10 bis 20 Prozent, ausgehend von 76 Mio. Euro (Hafen und Donaulager) im Jahr 2022.

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Linz, Linz AG
Linz AG/fotokerschi
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Hafenpark Linz
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Durch eine Gleisschleife können Züge nun direkt vom Hauptbahnhof durchfahren, durch die Elektrifizierung sei kein Umhängen auf Diesel-Loks mehr nötig. Auch sechs Landstromanlagen für 14 Schiffsanschlüsse seien vorhanden, die Gleise würden nun mit LED von unten beleuchtet. Insgesamt sei eine extreme Beschleunigung und eine umweltfreundliche Lösung mit einem „sehr ausgeklügelten Energie- und Ressourcensystem im Containerterminal“ geschafft worden. 240.000 Container im Jahr, sechs pro Minute schaffe man nun zu bearbeiten. Dazu wurden zwei neue Hundert-Meter-Kräne – „die größten in der EU derzeit“ angeschafft. 80 Prozent der Container würden nach Asien gehen.

Mit Öffi-Anschluss

Die neue Pharma- und Tiefkühlhalle mit über 9.600 Quadratmetern diene der professionellen Aufbewahrung. Man sei Österreichs größter Anbieter im Tiefkühlbereich, so Haider, mit vollautomatischer Robotertechnik, Energieaustausch zwischen den Hallen und Solaranlagen (Nennleistung 266 kWp) am Dach. Das neue, über 2.000 m2 große vollautomatische Tiefkühl-Hochregallager sei mit 42,50 Meter das zweithöchste in der EU. Das 3.700 m2 große Pharma-Lager mit Verschiebe- und Breitgangregalen beherbergt am begrünten Dach den Hafenpark. Die Freifläche sei so groß wie der Schillerpark mit einem Kinderspielplatz, einer Kletterwand, Kulturprogramm und vor allem „Erholung im von Grund auf erneuerten Hafen“. Aufgrund der Statik können ihn maximal 300 Menschen gleichzeitig nutzen. Bis Ende des Jahres soll der O-Bus direkt vor dem Hafenpark halten, der Geh- und Radweg in der Industriezeile sei schon fertig.

„Haben Kostenplan eingehalten“

Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) betonte, dass man den Kostenplan eingehalten habe „trotz Covid, Zinssteigerungen und massiven Preiserhöhungen bei Baumaterialien in letzten 3 Jahren“. Die neue Tiefkühl- und Pharmahalle sei auch strategisch eine Innovation mit einem autarken Energiekonzept. „Wir haben uns sehr bald uns dazu bekannt, nicht nur wirtschaftlichen Wert zu realisieren sondern Mehrwert für Bevölkerung zu schaffen“ kündigte Luger die Nagelprobe im kommenden Jahr an, wenn der Hafenpark auch in kleineren Formaten bespielt werden soll. Damit habe man verbunden, „was DNA der Stadt ist: Industrie und grüne Stadt“. Von dem 28 Meter hohen Aussichtsturm, zu dem ein 80 Meter langer Steg vom Dach führt, könne man einerseits ins Mühlviertel schauen und auf der anderen Seite große Industriebetriebe sehen.