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Ex-JKU-Rektor widmet sich Demokratie und Rechtsstaat im Netz

Der scheidende Rektor der Kepler Uni, Meinhard Lukas, zog am Dienstag nach acht Jahren im Amt Bilanz. Er kehrt nun auf seinen Lehrstuhl für Zivilrecht zurück und will erst einmal vier Forschungssemester in Anspruch nehmen. Sein Plan: der Aufbau eines Schwerpunkts zum Thema Demokratie und Rechtsstaat im digitalen Raum. Auch ein Spin-off kündigte er an.

In Lukas’ achtjährige Funktionszeit von 2015 bis 2023 fiel unter anderem der Aufbau der medizinischen Fakultät samt des neuen Med-Campus im Stadtzentrum, die Neugestaltung des JKU-Campus in Urfahr, der Aufbau des Linz Institute of Technology (LIT), die Zusammenarbeit mit der Ars Electronica und der Start eines Artificial-Intelligence-Studiums, das mittlerweile – ebenso wie Medizin – 1.500 Studierende zählt.

Im AI-Bereich habe es zahlreiche Abwerbeversuche abzuwehren gegolten, es sei „ein unheimliches G’riss“ um die Professoren, nicht nur um Sepp Hochreiter, der das Linzer KI-Institut leitet und bekanntlich gehalten werden konnte.

Zahl der Lehrstühle stieg von 126 auf 215

Die Zahl der Lehrstühle sei in seiner Zeit als Rektor um 70 Prozent von 126 auf 215 gestiegen, die Zahl der Studierenden um ein Viertel von 19.400 auf 24.300, das dreijährige Globalbudget hat sich von 312 auf 640 Millionen Euro mehr als verdoppelt, was stark mit der Medizinfakultät zusammenhängt, bilanzierte er bei seiner Abschiedspressekonferenz im Kepler Salon, dem „vormaligen Wohnzimmer“ des Namensgebers der JKU.

In den kommenden zwei Jahren will sich Lukas Forschungsprojekten im In- und Ausland und hierbei vor allem dem Thema der rechtsstaatlichen bzw. demokratischen Verankerung Künstlicher Intelligenz widmen. Dazu plane er auch ein Spin-off, Details wollte er aber noch nicht verraten.

Insgesamt zog Lukas am Dienstag eine positive Bilanz:

„Thema IDSA ist für mich abgeschlossen“

Das Thema IDSA (Institute of Digital Sciences Austria) – die in Gründung befindliche Digital-Uni, um deren Leitung sich Lukas beworben hatte, aber nicht zum Zug gekommen war – ist für ihn abgeschlossen. Er finde, es gehöre sich nicht, hier jetzt „von der Seitenlinie“ Ratschläge zu geben, meinte er. Er wünsche dem Projekt aber alles Gute, es sei von großer Bedeutung für den Standort, ist er überzeugt. Weiter einbringen will sich Lukas im Zirkus des Wissens und im Kepler Salon, wo Wissenschaft auf anschauliche Weise und in Verbindung mit Kultur vermittelt wird.