Nicht nur Linz, sondern auch Berlin kennt Krawalle und Übergriffe auf Einsatzkräfte. Mit einem Migrationsanteil von teilweise mehr als 40 Prozent gibt es in der Millionenmetropole einen großen Erfahrungsschatz. Von dem will Oberösterreich profitieren. Ganz aktuell vor allem im Bereich der Jugendkriminalität. „Natürlich ist die Dimension hier in Berlin eine andere. Aber die Phänomene an sich sind ähnlich“, sagt Landespolizeidirektor Andreas Pilsl.
Radikalisierung im Internet
Was Linz und Berlin teilen ist die Tatsache, dass Radikalisierung zunehmend im Internet stattfindet. Geplant ist, Präventionsansätze aus Berlin zu übernehmen. Geht es nach dem zuständigen Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) müsse Polizei, Exekutive und die Sozialarbeit dafür noch besser und stärker im digitalen Raum präsent sein.
Suche nach Lösungen in Berlin
Eine oberösterreichische Delegation sucht seit Mittwoch in Berlin nach Rezepten gegen die Problematiken rund um Integration und Kriminalität. Die Stadt kennt beide Herausforderungen gut.
Auch beim Thema Zuwanderung wollen sich Land und Politik Ideen aus Berlin mitnehmen. Oberstes Ziel müsse es sein, die Existenz von Parallelgesellschaften und extremistische Strömungen zu unterbinden. Durch den Ausbau der Präventionsangebote soll sichergestellt werden, dass vor allem junge Menschen nicht in die Fänge von Extremisten kommen, so Wolfgang Hattmannsdorfer weiter.
Stärkerer Fokus auf Jugendliche
Im Rahmen der Polizeireform wird Oberösterreich zu diesem Zweck dann auch mehr Jugendkontaktbeamte bekommen. Bereits nächstes Jahr sollen Präventionsbedienstete in sieben Regionen in Oberösterreich fix installiert werden, so der Landespolizeidirektor.