Wirtschaft

Fachkräftemangel wirkt sich auf Weiterbildung aus

Weiterbildung ist den meisten Unternehmen wichtig, viele wollen daher auch in Weiterbildung investieren. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Linzer IMAS-Instituts im Auftrag des WIFI der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Der Fachkräftemangel habe demnach ebenfalls Auswirkungen auf die Weiterbildung der Erwerbstätigen in Österreich.

Früher waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Unternehmerinnen und Unternehmer eher bereit, sich in der Freizeit weiterzubilden. Dies sei jetzt in die Arbeitszeit verlagert worden. Dadurch gerate die Weiterbildung angesichts des Personalmangels in ein großes Dilemma. Es werde mehr Weiterbildung benötigt, aber unterm Strich bleibe weniger Zeit dafür. Gerade in der Zeit der Arbeitszeitverkürzungsdiskussion gehe sich das nicht aus, erklärte die zuständige WKÖ-Generalsekretärin Mariana Kühnel in einer Pressekonferenz am Dienstag.

Fortbildung in letzten Jahren rückläufig

Generell sei in den letzten Jahren die Fortbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rückläufig. Die Pandemie habe darauf einen maßgeblichen Einfluss. Der Trend gehe aber wieder in die „richtige Richtung“, sagte WIFI-Kurator Markus Raml.

Laut dem „WIFI Weiterbildungsbarometer 2023“ empfinden mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Mitarbeitenden lebensbegleitendes Lernen als sehr wichtig. Jedoch konnte nur fast ein Drittel (31 Prozent) den Wunsch nach Weiterbildung auch umsetzen.

Drttel wünscht sich hybride Form ds Lernens

Ein Drittel der Erwerbstätigen wünscht sich eine hybride Form des Lernens mit Online- und Präsenzveranstaltungen. Wichtig sind ihnen zeitlich ungebundene Seminare und unbegleitete Seminare. „Dieser Mix ist gekommen, um zu bleiben und wird immer stärker auch in Teilbereiche eingebunden sein“, erläuterte Paul Eiselsberg vom Linzer Meinungsforschungsinstitutes IMAS.

Beliebte Weiterbildungsthemen liegen in den Bereichen IT beziehungsweise Digitalisierung (65 Prozent), Technik (62 Prozent) sowie Qualitätsmanagement (61 Prozent) und Green Skills (56 Prozent).

„Staatliche Förderung sollte deutlich aufgestockt werden“

Acht von zehn Unternehmerinnen und Unternehmer halten Weiterbildung für wichtig beziehungsweise sehr wichtig. Fast ein Fünftel der Unternehmen möchte dieses Jahr Investitionen im Bereich der Weiterbildung tätigen. Dennoch ist eines der größten Hindernisse die Frage der Kosten und der Finanzierung, erklärte Eiselsberg. Dreiviertel der Unternehmer und acht von zehn Erwerbstätigen finden, dass die staatliche Förderung deutlich aufgestockt werden sollte. Auch ein staatlich-finanziertes Bildungskonto werde seitens der Befragten als positiv erachtet.