Ob der Tod des Patienten tatsächlich auf die falsche Pilleneinnahme zurückzuführen ist, darüber soll eine angeordnete Obduktion nun Klarheit verschaffen. Aber vieles deutet darauf hin: Der Patient, ein schwerkranker 73-jähriger Oberösterreicher, bekam ein Schmerzmittel verabreicht, das nicht für ihn, sondern für seinen Zimmernachbarn gedacht war.
Personal bemerkte Verwechslung sofort
Die „Kronen Zeitung“, die als erstes von dem Vorfall berichtet hat, nennt eine Patientenverlegung, eine übrig gebliebene Tablette und Stress als mögliche Ursachen, die zu der folgenschweren Verwechslung geführt haben könnten. Dem Personal fiel der Fehler unmittelbar nach der Tabletteneinnahme auf, die diensthabende Fachärztin wurde kontaktiert. Obwohl es dem Patienten nach der Schmerzmitteleinnahme gut ging, wurde eine regelmäßige und engmaschige Überwachung des Gesundheitszustandes angeordnet und durchgeführt.
Mann starb nach Reanimation auf Intensivstation
Laut der oberösterreichischen Gesundheitsholding war der Patient bei den Kontrollen bei Bewusstsein und er wies unauffällige Vitalparameter auf. In der darauffolgenden Nacht wurde der 73-jährige Patient dann aber leblos in seinem Bett aufgefunden. Die eingeleitete Wiederbelebung war erfolgreich, und der Patient wurde auf die Intensivstation verlegt. Dort verstarb er jedoch ein paar Tage später.
Ausreichend Personal auf Station
Auf Personalmangel sei der Vorfall nicht zurückzuführen, so die Konzernsprecherin der oberösterreichischen Gesundheitsholding, Jutta Oberweger. „Wir sind dort voll besetzt,“ so die Konzernsprecherin.
Jetzt befasst sich die Staatsanwaltschaft Wels mit dem Fall.