Goldene Nicas
Ars Electronica
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Kultur

Zwölf goldene Nicas in Linz überreicht

Stolze zwölf Preise wurden Donnerstagabend bei der Award Ceremony der Ars Electronica in der Gleishalle der PostCity in Linz überreicht, mit der Letzten Generation als Überraschungsgästen auf der Bühne.

Alle Siegerprojekte sind noch bis Sonntag beim Ars Electronica Festival „Who Owns the Truth?“ ebendort zu sehen. Darunter sind sehr beeindruckende Arbeiten, viele zum Thema Klimawandel aber auch Künstliche Intelligenz und Demokratie spielen eine große Rolle.

Klimaaktivisten sorgten für Überraschungsmoment

Für ein Überraschungsmoment zu Beginn der Veranstaltung sorgte die Klimaaktivistengruppe „Letzte Generation“. Zwei Mitglieder hatten sich beim Aufgang zur Gleishalle in Käfigen angekettet, zwei weitere waren vor der Gala an Gerfried Stocker, den künstlerischen Leiter der Ars Electronica, herangetreten und er überließ ihnen die Bühne für ein Statement. Darin riefen sie Politik und Bevölkerung auf, ihre Anliegen zum Klimaschutz endlich ernst zu nehmen.

Danach begann das Programm, mit der Präsentation und der Überreichung der StartsPrizes der EU-Kommission begann. Alexandra Daisy Ginsberg erhielt den Preis für ihre interaktive Arbeit „Pollinator Pathmaker“, einer Anleitung zu einem bestäuberfreundlichen Garten von Georg Häusler, Direktor für Kultur der Europäischen Kommission. Richard Mosse wurde für seinen 47-minütigen Film „Broken Spectre“, der die Abholzung und den Ökozid im Amazonas bildgewaltig beschreibt, von Kulturstadträtin Doris Lang Mayerhofer (ÖVP) geehrt.

IDSA-Gründungspräsidentin überreicht Preise

Die erstmals verliehenen Trophäen des European Prize for Citizen Science gingen an Sarah Lebeer für „Isala“, eine Karte anhand des vaginalen Mikrobiom, an Sofie Burgos-Thorsen für „Urban Belonging Project“, das Kopenhagen aus Sicht der unterprivilegierten Bewohner beschreibt, und an Ugo Vallauri für „The Restart Project: The Right to repair and Reuse your Electronics“. Überreicht wurden die Preise von IDSA-Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt sowie Katja Schechtner und Christina Rami-Mark aus dem Gründungskonvent des Institute for Digital Sciences Austria.

Den zum dritten Mal vergebenen Award for Digital Humanity des Außenministeriums erhielt die Organisation Masakhane, vertreten durch Chris Emezue und Ndapewa Onyothi, für ihr gleichlautendes Projekt, das der Unterrepräsentation der mehr als 2.000 afrikanischen Sprachen in maschinellen Übersetzungs- und Kommunikationsprogrammen entgegenwirkt. Die Preise aus dem Bewerb State of the Art(ist) gingen an Taiye Ojo für „And If We Observe The Present: Conversations with Bodo Oilfields“ über das ausgebeutete aber schöne Land der Ogoni in Nigeria und an Mahsa Aleph für „Jowhar“, einem poetischen Projekt, das Wörter recycelt. Den CultTechxArs Electronica Award erhielten Tammy Lantry und Michaela Limberis für die App „Art Meets“, die Kunstschaffende, Kunstliebhaber und Publikum zusammenbringt. Diese Preise wurden überreicht von Diplomat und Kunstmanager Christoph Thun-Hohenstein, der Kuratorin und Mitbegründerin von „Artists at Risk“, Marita Muukkonen, und dem Gründer der Wiener CultTech-Association, Dimitry Aksenov.

Auch Sonderpreis „Isao Tomite“ verliehen

Die Goldenen Nicas aus dem Prix Ars Electronica holten sich Ayoung Kim für ihr Animationsmeisterwerk „Delivery Dancer’s Sphere“, Winnie Soon für ihre zensurkritische Arbeit „Unerasable Characters Series“ und Atractor Estudio + Semantica Productions, vertreten von Juan Cortés, für „A Tale of Two Seeds: Sound and Silence in Latin America’s Andean Plains“. Den Sonderpreis Isao Tomite erhielt der Australier Robin Fox für sein jüngstes Werk „Triptych“, das aus Spannung Lichtbilder und Klang hervorbringt. Sie nahmen ihre Trophäen von Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer in Vertretung von LH Thomas Stelzer (beide ÖVP) – Stelzer und Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) hatten sich entschuldigt –, der designierten kolumbianischen Botschafterin Laura Gabriela Gil Savastano und Christoph Hans Schumacher von der Wirtschaftskammer Oberösterreich entgegen.

Die Siegerinnen und Sieger aus dem U19-Wettbewerb erhalten ihre Preise in einer eigenen Zeremonie am Samstag im Bereich des Jugendfestivals „Create Your World“ in der PostCity in Linz, darunter Sonja Höglinger für „Verblassende Stimmen“ und die Musikmittelschule Eggenburg den Klasse!-Lernen-Preis für ihr „He[a]rophone“.