Gerichte: Staatsanwaltschaft Linz, Gebäude außen
ORF/sk
ORF/sk
Chronik

Zehnköpfige Islamistengruppe aufgeflogen

Im Bezirk Linz-Land ist eine radikalislamische Gruppe zerschlagen worden, wie die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) berichtet. Neun Männer und eine Frau im Alter von 15 bis 23 Jahren sollen sich für die Terrororganisationen Islamischer Staat (IS) und Emirat Kaukasus engagiert haben.

Die Verdächtigen stammen aus Österreich, der Türkei, dem Irak, Russland und Kroatien beziehungsweise sind staatenlos. Sie leben im Bezirk Linz-Land, ein Teil ist vorbestraft. Sie sollen für die Terrorgruppen geworben und geplant haben, einen einschlägigen Gebetsraum einzurichten, den eine IS-Flagge zieren sollte. Bei Hausdurchsuchungen Anfang Juli wurden Dutzende Handys, Laptops, PCs, weitere Datenträger sowie Propagandamaterial sichergestellt. Ein 18-Jähriger sitzt nun in U-Haft. Der Sprecher des Innenministeriums, Patrick Maierhofer sagt im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich, dass die Gruppe generell eine terroristische Einstellung habe.

Ermittlung wegen Verdachts der terroristischen Vereinigung

Darüber hinaus wird der Gruppe zur Last gelegt, einen – mittlerweile nicht rechtskräftig zu zwei Jahren teilbedingter Haft verurteilten – 19-Jährigen, der in St. Pölten IS-Graffiti aufgesprüht und weitere Sachbeschädigungen begangen hat, zu seinen Taten angestiftet zu haben. Gegen die Verdächtigen wird wegen des Verdachts der kriminellen und terroristischen Vereinigung ermittelt. Zu Details hält sich der Verfassungsschutz aus ermittlungstaktischen Gründen noch bedeckt. Landeshauptmann Thomas Stelzer von der ÖVP begrüßt den – wie er sagt – Ermittlungserfolg und betont, dass Extremismus in Oberösterreich keinen Platz habe. Für den Grünen Klubobmann im Landtag Severin Mayr müsse aus jedem entsprechenden Fall gelernt werden und der betreffende Aktionsplan überarbeitet.