Hunde in Käfigen
Tierparadies Schabenreith | Hofner
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Chronik

NS-Dolche und illegale Hundekämpfe

Nachdem bei einer Hausdurchsuchung in Ansfelden (Bezirk Linz-Land) am Freitag 44 verwahrloste Hunde entdeckt worden waren, sind nun weitere Details zu dem Fall bekanntgeworden. Die Tiere sollen für Hundekämpfe eingesetzt worden sein, drei waren bereits tot. Daneben wurden auch Dolche mit Hakenkreuzen sichergestellt.

Bei einem 45-Jährigen, der mittlerweile in Untersuchungshaft sitzt, wurden am Freitag neben 44 verwahrlosten Hunden auch insgesamt 26 Schusswaffen samt 51 Magazinen und über 8.500 Stück Munition, diverse Drogen, Falschgeld und Nazi-Memorabilia gefunden. Der 45-Jährige ist wegen des Vergehens nach dem Verbotsgesetz vorbestraft. Er hat laut Staatsanwaltschaft Linz einschlägige Tätowierungen. Der Mann schwieg sowohl gegenüber den Polizisten als auch dem Haftrichter zu den Vorwürfen.

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Hakenkreuz Dolch
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Hakenkreuz Dolch
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hund ansfelden
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„Dunkle kleine Käfige“

Er soll Hunde in dunklen kleinen Käfigen mit Stachelhalsbändern gehalten haben, schilderte eine Polizeisprecherin die Auffindungssituation. Vermutet wird, dass die ausgehungerten Tiere bei illegalen Hundekämpfen eingesetzt wurden. Sie sollen weder ausreichend Futter noch ausreichend Wasser bekommen haben. Nach der Hausdurchsuchung wurden sie Tierschutzorganisationen übergeben.

„Tiere voller Fäkalien“

Die Tiere seien „extrem eingeschüchtert, vollkommen abgemagert und waren dehydriert und voller Fäkalien. Sie haben verschiedene Arten von Parasiten, teilweise kaum Fell, Ekzeme und andere Hauterkrankungen“, schilderte etwa Johanna Stadler von der Pfotenhilfe in Lochen. Einige Hunde hätten „vollkommen verdreckte, rostige und viel zu enge Halsbänder, die sogar schon teilweise eingewachsen waren“, umgehabt.

Hunde in Käfigen
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Hunde in Zwingern bereits im Juni aufgefallen

Ins Rollen gekommen war der Fall durch eine Streifenfahrt der Polizei im Juni. Dabei waren den Polizisten sieben in Zwingern gehaltene Hunde aufgefallen. Die Behörde wurde informiert, Mitte August überprüften dann ein Amtstierarzt und eine Mitarbeiterin der Bezirkshauptmannschaft Linz-Land die Zwinger im Außenbereich. In drei Zwingern waren American Staffordshire Terrier. Die Käfige waren klein und schmutzig, die Hunde wirkten verwahrlost.

Bissverletzungen deuten auf Kampfeinsätze hin

„Der Halter war damals nicht anwesend, das Haus war verschlossen. Der Eigentümer hat sich dann relativ rasch gemeldet und wollte diese Hunde zurück. Es wurde dann noch abgewartet, wie das Gutachten über den Ernährungs- und Gesundheitszustand der Hunde ausfällt. Dabei wurden auch Bissverletzungen festgestellt. Die sind natürlich ein Indiz, dass dieser Hund möglicherweise in Kampfeinsätzen war“, so der Bezirkshauptmann von Linz-Land, Manfred Hageneder.

Daher wurde die Staatsanwaltschaft Linz eingeschaltet, die eine Hausdurchsuchung anordnete. Bei dieser wurde am Freitag das ganze Ausmaß klar: 44 Hunde waren in kleinen, verdreckten Käfigen in einem dunklen Kellerverlies untergebracht, darunter auch Welpen. Drei Hunde waren verendet.

Grüne: Plan des Landes lückenhaft

Klubobmann der OÖ Grünen Severin Mayr spricht angesichts dieses Falls, von Rechtsextremismus der im Verborgenen lauert. Der Plan des Landes gegen Rechtsextremismus sei lückenhaft und müsse zu einem tauglichen Instrument geformt werden, um Rechtsextremismus in Oberösterreich nachhaltig den Nährboden zu entziehen, so Mayr.

FPÖ: Kritik an Tierschutzpolitik der Grünen

Fälle wie dieser zeigen, dass die Tierschutzpolitik des grünen Gesundheitsministers in großen Teilen am Ziel vorbeigehe, so der FPÖ-Tierschutzsprecher Alois Kainz. Während die Grünen davon sprechen der Qualzucht, dem Welpenhandel oder der Wildtierhaltung ein Ende bereiten zu wollen, passieren die wahren Verbrechen woanders, so der freiheitliche Nationalratsabgeordnete.