Flüchtlinge im Kleintransporter
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Chronik

Neue Schlepperroute führt durch OÖ

Der große Schlepperaufgriff am Sonntag in Linz wird die Polizei noch länger beschäftigen. Er zeigt vor allem eines: Die Schlepper gehen derzeit nicht nur besonders rücksichtslos vor, sie suchen auch nach neuen Flüchtlingsrouten. Eine neue geht jetzt über Linz.

Es ist der zweite größere Flüchtlingsaufgriff in und um Linz binnen weniger Tage. Die Schlepper suchen ihren Weg abseits der Hauptstraßen hinauf zu den kleinen Grenzübergängen im Inn- und Mühlviertel, sagte Christian Schuster vom Landeskriminalamt: „Aufgrund der zahlreichen Erfolge, die wir auf den Hauptrouten hatten, die natürlich auch im Schleppernetzwerk bekanntwerden, versuchen Schlepper über Nebenrouten oder kleine Grenzübergänge auszuweichen.“

53 Menschen in Kleinlaster

Bis zu 9.000 Euro pro Person kostet eine Schlepperfahrt. Um den Gewinn zu maximieren, würden daher mehr Flüchtlinge in die Fahrzeuge gepfercht, so der leitende Kriminalbeamte. 53 waren es am Samstag auf dem Kleinlaster. „Man spricht nicht mehr von gefährlich, sondern lebensgefährlich. Es braucht nicht den großen Unfall, es genügt ein kleiner Zwischenfall, und es kommt schon zu schweren Verletzungen.“

Am Samstag klagten die Geschleppten schon über Atemnot. Unter ihnen waren zehn Kinder und Jugendliche, das jüngste Kind war zwei Jahre alt. Ihr Ziel war Deutschland.