Von Mitternacht an sind im Minutentakt die Notrufe bei Feuerwehren und Rettung eingegangen, als die Gewitterfront von Bayern über das Innviertel, das nördliche Salzkammergut, über Kirchdorf in den Zentralraum gezogen ist. In Attnang-Puchheim im Bezirk Vöcklabruck ist ein Mann von einem Garagentor getroffen worden, das vom Sturm aufgedrückt wurde. Er musste ins Krankenhaus gebracht werden. In Steyr war eine Frau mitten im Sturm im Auto unterwegs. Sie ist durch das Unwetter mit dem Wagen verunglückt. Das Auto wurde an einem Begrenzungsstein beschädigt. Die Lenkerin wurde verletzt.
„Es war wirklich heftig“
In St. Johann am Walde im Bezirk Braunau wurde vom Sturm ein Kleinlaster umgeworfen. In Moosdorf wurde ein Blechdach von einem Einfamilienhaus gerissen. Am Traunsee wollten Segler die Nacht über am See ankern. Sie wurden von den Windböen überrascht. Die Besatzung schaffte es mitten im Sturm aus eigener Kraft zurück nach Traunkirchen. Die Segler hatten laut Wasserrettung aber riesiges Glück. Es wurde niemand verletzt und auch das Boot trug keine Schäden davon.
Am Südufer des Traunsees in Ebensee wurden mehrere Dächer abgedeckt. Feuerwehrkommandant Christoph Pilz schildert im ORF-Interview, wie die orkanartigen Böen von einer Sekunde auf die andere da waren. „Es war wirklich heftig“, so Pilz, der wie seine Nachbarn selbst Schäden am eigenen Haus beseitigen musste, ehe er in den Einsatz fahren konnte. Der italienische Markt im Ortszentrum von Ebensee wurde im Sturm zerstört. Zelte und Waren sind auf der Straße gelegen.
122 km/h starke Stürmböen
Etwa 200 Einsätze hatten die Feuerwehren bis in die Morgenstunden abzuarbeiten. Von Braunau und Vöcklabruck über Gmunden und Kirchdorf bis nach Linz hat der Sturm Schäden angerichtet. Es wurden orkanartige Böen gemessen, mit 122 km/h etwa in Micheldorf oder 110 km/h in Ostermiething im Innviertel und im Großraum Linz gemessen. In der Früh waren noch rund 3.000 Haushalte aufgrund von Schäden an Stromleitungen ohne Strom.