Bewässerung in der Landwirtschaft
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Chronik

Untergrundbewässerung schützt vor Ernteausfall

Die Trockenheit heuer hat vor allem am Beginn des Sommers die Gemüse und Obstbauern vor eine besondere Herausforderung gestellt und auch in diesen Tagen ist die große Hitze nur mit Bewässerung zu bewältigen.

Eferdinger Landwirte haben schon vor Jahren damit begonnen, ein in Oberösterreich einzigartiges Bewässerungssystem, zu errichten, um in trockenen Phasen die Ernte nicht zu gefährden. Die Gurken oder die Salate auf den Feldern die im Eferdinger Becken angebaut werden, benötigen gerade jetzt in den Sommermonaten viel Wasser, damit sie die entsprechende Größe und auch die entsprechende Qualität erreichen. Ewald Mayr, Landwirt in Eferding, sagt: „Eine konstante Wasserversorgung ist wichtig, nicht die Menge. Es geht einfach um die Gleichmäßigkeit. Jede Veränderung der Bodenfeuchtigkeit verursacht Stress für die Kultur.“

Bereits 2006 vorgesorgt

Um Ernteausfälle aufgrund der zunehmenden Trockenheit auszuschließen, haben sich die Eferdinger Landwirte schon im Jahr 2006 zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen und haben ein fix installiertes Bewässerungssystem gebaut. Christian Adler von der Wassergenossenschaft im Eferdinger Becken sagt: „Die trockenen und nassen Phasen werden immer länger. In den letzten zwei Jahren war es im Sommer sehr nass. Auch das Frühjahr war nass. Dann hatten wir wieder eine lange trockene Phase. Wir können das mit den Beregnungen gut ausgleichen, deshalb ist das Eferdinger Becken ein sehr versorgungssicheres Gebiet.“

2000 Hektar werden versorgt

Auf einer Länge von 20 Kilometern sind mittlerweile Leitungsrohre fix im Boden verlegt, sodass 2000 Hektar rund um die Uhr mit Wasser versorgt werden können. Insgesamt wurden fünf Millionen Euro in die Anlage investiert. Bis zu einem Euro pro Kubikmeter Wasser kostet die Bewässerung. Ein Kostenfaktor, der dazu beiträgt, dass mit dem Wasser auch sehr sorgsam umgegangen wird. Dazu sagt Stefan Hamedinger, Gemüsereferent der Landwirtschaftskammer: „Wir haben ein Monitoring. Bei diesem werden Niederschläge, Grundwasserentwicklung und auch die entnommenen Wassermengen.“

Nur zwei Prozent der bewässerten Flächen in Oberösterreich

Insgesamt liegen derzeit nur zwei Prozent der Flächen, die in ganz Österreich jedes Jahr bewässert oder beregnet werden in unserem Bundesland. Weil aufgrund der Nachfrage in Oberösterreich in Zukunft aber verstärkt Obst und Gemüse angebaut werden wird, wird das Thema Bewässerung aber auch bei uns verstärkt in den Mittelpunkt rücken, so die Prognose.