So bald wie möglich mobil sein – das wollen immer mehr junge Menschen – vor allem in den ländlichen Regionen. „50 Prozent jener Menschen, die einen Pkw-Führerschein machen, entscheiden sich für die L17-Ausbildung – Tendenz war in den letzten Jahren steigen. Jetzt stagniert es langsam auf diesem hohen Niveau“, sagt der Obmann Fachverband der Fahrschulen Joachim Steininger.
Norbert Hausherr ist Inhaber einer Fahrschule in Gmunden und sagt: „Man merkt ein Stadt-Land-Gefälle auch zum Beispiel in Linz. Je besser die Öffis sind, desto weniger braucht man den Führerschein und desto später macht man ihn.“
Der Führerschein ist teurer geworden
Die Intensivkurse im Sommer sind gut besucht. Am Führerschein wird nicht gespart. „Wir hatten eine kollektivvertragliche Erhöhung von zehn Prozent“, so Steiniger. Etwa um ebenso viel, sei auch der Führerschien teurer geworden.
Auch für den Motorradführerschein wird Geld ausgegeben. In diesem Bereich bemerken die Fahrschulen heuer einen Boom. Auf einen Boom hofft das Verkehrs- und Transportwesen vergeblich. Bei Bus- und Lkw-Führerscheinen bleibt das Interesse gering. Man stagniere auf dem Niveau vor der Pandemie. „Vor zehn Jahren hatten wir ungefähr die doppelte Anzahl der Bus- und Lkw-Kandidaten“, so Steininger.
Elektroautos bei Führerschein unbeliebt
Bewegung wünschen sich Fahrschulbetreiber bei Elektroautos – denn sie kommen aktuell in den Flotten der Fahrschulen selten vor. Der Hemmschuh: Wer seine praktische Fahrprüfung mit einem Elektroauto absolviert, bekommt im Führerschein einen Vermerk, nur Autos mit Automatikgetriebe fahren zu dürfen. Führerscheinanwärter schrecke dieser Vermerk ab. Laut Steininger sei man daher gezwungen weiterhin vermehrt Schaltwägen anzubieten.
An einer Lösung wird derzeit auf EU-Ebene gearbeitet, um der Elektromobilität in den Fahrschulen einen Schub zu verschaffen.